Die Idylle trügt: In der Egenhauser Ortsmitte werden die Gehwege weiterhin als Parkflächen missbraucht. Foto: Köncke

Verkehrssünder: Seit vergangenem Juni werden in Egenhausen Falschparker zur Kasse gebeten.

Egenhausen - 64 Strafzettel hat die Vollzugsbeamtin Petra Schlipf von Juni bis Dezember 2015 in Egenhausen verteilt. Das zeigt Wirkung: Tendenziell werde weniger auf Gehewegen geparkt, hieß es im Gemeinderat.

Damit sich Fußgänger gefahrlos und ohne Behinderungen durch parkende Fahrzeuge auf Egenhausens Gehwegen fortbewegen können, hat der Gemeinderat Anfang 2015 beschlossen, den ruhenden Verkehr kontrollieren zu lasen. Petra Schlipf aus Altensteig nimmt diese Aufgabe seit April einmal in der Woche wahr. Nach einer "Schonzeit" von 60 Tagen, in der Falschparker lediglich Hinweiszettel hinter die Scheibenwischer geklemmt bekamen, müssen Autofahrer seit Juni damit rechnen, gebührenpflichtig verwarnt zu werden, wenn sie sich nicht an die Regel halten. 64 "Knöllchen" steckten bis Ende Dezember unter den Scheibenwischern..

Bürgermeister Sven Holder und die Vollzugsbeamtin erstatteten in der jüngsten Sitzung einen Zwischenbericht. "Die anfängliche Ablehnung meiner Tätigkeit hat sich gelegt", erklärte Petra Schlipf. Von Fußgängern habe sie inzwischen viele positive Reaktionen bekommen.

Tendenziell könne festgehalten werden, dass weniger auf Gehwegen geparkt werde. Das gelte besonders auf der Haupt- und Altensteiger Straße. In der Ortsmitte sehe es manchmal anders aus. Auch heute noch stoße sie auf unerlaubt abgestellte Fahrzeuge vor der Sparkassenfiliale und bei der Metzgerei Ehret. Dabei habe man dort einen weiteren öffentlichen Stellplatz ausgewiesen, der durch Pflasterarbeiten neben einem Lindenbaum entsprechend gekennzeichnet worden sei, schaltete sich der Rathauschef ein. Im Ortskern von Egenhausen gebe es viele kostenlose Parkflächen, die selten vollständig belegt seien.

Die seinerzeit getroffene Entscheidung, den ruhenden Verkehr überwachen zu lassen, findet Gemeinderätin Petra Kirn gut: "Manche Autofahrer können nur auf diese Weise erzogen werden.".

An Bußgeldern kamen im vergangenen Jahr 1085 Euro zusammen, dem standen Ausgaben von 3858 Euro gegenüber. Für das Jahr 2016 wird mit einem Verlust von 1500 Euro gerechnet.