In diesem Krankenhaus in Texas haben sich mittlerweile zwei Pflegekräfte mit Ebola infiziert. Foto: dpa

Nach einer Krankenschwester hat sich in einem Krankenhaus in Texas offenbar noch eine zweite Person mit dem Ebola-Virus infiziert.

Dallas - In den USA hat sich eine zweite Pflegekraft mit Ebola angesteckt. Die Person hatte sich ebenfalls um den aus Liberia eingereisten Mann gekümmert, der vor einer Woche gestorben war, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas am Mittwoch mit. Erneut wurden keine Einzelheiten zum Patienten bekannt, weder Alter noch Geschlecht. Eine Krankenschwester, die sich auch um den Liberianer gekümmert hatte, war am Sonntag als erster Fall einer Ebola-Übertragung innerhalb der USA bekanntgeworden.

Die nun erkrankte Pflegekraft meldete der Behörde zufolge am Dienstag Fieber, ein Test bestätigte die Infektion. Die Person sei sofort isoliert und zu möglichen Kontakten befragt worden. Alle Menschen, mit denen sie in Verbindung war, stünden unter Beobachtung, „je nachdem, wie eng der Kontakt war“.

Bei Abnehmen der Maske angesteckt?

Die zuerst infizierte Krankenschwester hatte nach Angaben des Krankenhauses die vorgeschriebene Schutzkleidung aus Anzug, Handschuhen, Brille und Gesichtsmaske getragen. Ersten Vermutungen zufolge könnte sie sich beim Abnehmen der Maske angesteckt haben. Ärzte hatten die Sicherheitsvorkehrungen dennoch als effizient bezeichnet. Ob das nach dem zweiten Fall noch gilt, war zunächst unklar.

Der Chef der US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), Tom Frieden, hatte bereits am Sonntag davor gewarnt, dass der Infektion der Krankenschwester weitere Fälle folgen könnten. Aber auch er bezeichnete den Infektionsschutz der Mitarbeiter als jahrzehntelang erprobt. Bei der Betreuung von Ebola-Kranken werden demnach die Teams so klein wie möglich gehalten und die Mitarbeiter ständig überwacht. Zweimal am Tag würde Fieber gemessen.

Der Patient aus Liberia hatte sich zwar in Afrika angesteckt, seine Ebola-Erkrankung war aber erst in den USA ausgebrochen. Er war am 20. September in Texas angekommen, vier Tage später spürte er Symptome. Vor einer Woche starb er trotz intensiver Pflege. Die erkrankte Krankenschwester soll mit dem 42-Jährigen in der Notaufnahme in „intensiven Kontakt“ gekommen sein.

Obama: "Machen nicht genug"

Unterdessen rief US-Präsident Barack Obama die Welt auf, im Kampf gegen Ebola mehr zu tun. Es gebe eine Reihe von Staaten, die sich bisher nicht engagiert hätten, obwohl sie über die nötigen Kapazitäten verfügten. Aber selbst die Länder, die schon Beiträge leisteten, müssten sich noch stärker einsetzen. „Die Welt als Ganzes macht nicht genug.“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuvor eine Prognose veröffentlicht. Sie erwartet bis Dezember pro Woche zwischen 5000 und 10.000 neue Ebola-Fälle in Westafrika.