Ein Transparent an einer Straße in der Hauptstadt der Elfenbeinküste warnt vor Ebola. Foto: dpa

Mit der Hilfe von aufgebrachten Bürgern sind 17 Ebola-Patienten aus einem Krankenhaus in Liberia geflohen. Die Befürchtungen sind groß, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.

Mit der Hilfe von aufgebrachten Bürgern sind 17 Ebola-Patienten aus einem Krankenhaus in Liberia geflohen. Die Befürchtungen sind groß, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.

Monrovia - In Liberia sind 17 Ebola-Patienten aus einer Quarantänestation geflohen. Sie hätten das Krankenhaus in einem Armenviertel der Hauptstadt Monrovia am Samstagabend mit Hilfe von aufgebrachten Bürgern verlassen.

Diese seien zuvor in die Klinik eingedrungen, berichtet die Zeitung "Front Page Africa". Unter den Patienten befänden sich bestätigte und Verdachtsfälle, hieß es.

Der Slum West Point, in dem sich der Vorfall ereignete, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. In dem Viertel leben rund 75.000 Menschen. Nun wird befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.

Regierung will Slum unter Quarantäne stellen

Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, den ganzen Slum unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen. "Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt", hieß es. Viele Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert.

Das westafrikanische Liberia ist eines der am schlimmsten von der Epidemie betroffenen Länder. Über 400 Menschen sind dort nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits an dem Virus gestorben.

In Spanien ist unterdessen ein Nigerianer mit Verdacht auf eine mögliche Ebola-Infektion in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses in Alicante gebracht worden.

Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, hatte der Afrikaner wegen Fiebers eine Klinik in der Hafenstadt im Südosten des Landes aufgesucht.

Die Ärzte stellten Symptome einer möglichen Ebola-Infektion fest. Sie überwiesen den Mann, der kürzlich in sein Heimatland gereist war, daraufhin in eine Spezialklinik. Labortests müssen nun zeigen, ob der Nigerianer wirklich an der gefährlichen Virus-Krankheit leidet. Frühe Ebola-Symptome wie etwa Fieber oder Durchfall können auch von etlichen anderen Erkrankungen wie etwa Malaria herrühren.

In Madrid war am Dienstag ein Spanier an Ebola gestorben. Der Geistliche hatte sich in Liberia mit dem Virus infiziert und war zur Behandlung nach Spanien ausgeflogen worden.