Uwe Göbel (von links), Geschäftsführer Kreisverband Calw, Hans-Jürgen Draser, Vorsitzender Stadtkapelle Böblingen, Fabian Strauch, zweiter Vorsitzender Stadtkapelle Böblingen, Hans-Joachim Fuchtel, Vorsitzender Kreisverband Calw und Gerhard Weißenböck, Vorsitzender Kreisverband Böblingen. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreismusikfest: Calwer Verband plant Kooperation mit Böblingen / Jugendbereich benötigt Förderung

Von Jacqueline Geisel

Die Blasmusiker planen Großes, wollen aber erst einmal eine Zehe ins Wasser halten. Bei der Hauptversammlung am Samstag wurden erste Ideen für ein Kreisverbandsmusikfest geäußert.

Ebhausen-Ebershardt. Blasmusiker aus dem ganzen Kreis Calw waren in Ebershardt zu Gast. Umrahmt von den gastgebenden Ebhausener Musikern, berichtete der Vorstand von den Aktivitäten im vergangenen Jahr und den zukünftigen Projekten.

Ein Hauptpunkt war hierbei die geplante Kooperation mit dem Böblinger Kreisverband. Dort findet in diesem Jahr unter Regie der Böblinger Stadtkapelle und der Feuerwehr-Musikkapelle Dagersheim ein Kreisverbandsmusikfest mit Massenchor und Festumzug statt. Ein solches Event könnte sich der Calwer Vorstand auch im eigenen Kreis vorstellen. Zunächst will man aber mit einer Teilnahme beim Fest in Böblingen erste Erfahrungen sammeln. Jede Kapelle aus dem Calwer Kreis ist hierzu eingeladen.

Gerhard Weißenböck erläutert Organisation

Einen ersten Einblick erhielt die Versammlung durch den Bericht von Gerhard Weißenböck, Vorsitzender des Böblinger Kreisverbandes. Er sprach über die notwendige Organisation im Vorfeld, die schwierige Suche nach einem ausrichtenden Verein sowie die Vorteile einer Zusammenarbeit mit einer professionellen Veranstaltungsfirma.

Hans-Jürgen Draser, Vorsitzender der Stadtkapelle Böblingen, berichtete aus Sicht der diesjährigen Veranstalter. "Wir durften Ausrichter eines so großen Festes sein, ohne finanziellen Druck. Und die Beteiligung der Vereine im Kreis Böblingen ist sehr, sehr groß", betonte er die Freuden einer solchen Großveranstaltung.

Für Hans-Joachim Fuchtel, Vorsitzender des Calwer Kreisverbandes, umfasst diese Zukunftsvision eine Einbindung der Hermann-Hesse-Bahn als direkte Verbindung in den Kreis Calw. Im Mai starten die konkreten Planungen im hiesigen Kreisverband.

Der Rückblick barg einige gute Neuigkeiten. Von den rund 2100 aktiven Musikern, so Fuchtel, seien 38 Prozent unter 18 Jahren. Dies resultiere aus dem Kreisprogramm "Kooperation Schule und Verein", welches "sehr gute Früchte getragen habe".

Im Jugendbereich sei man zunehmend auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen, was die Höhe der Hallenmieten angehe. Optimal wären entgeltfreie Veranstaltungsorte für Auftritte des Kreisjugendorchesters. Dessen Fokus, so Kreisjugendleiterin Cornelia Lapeta, liege derzeit auf dem für Anfang 2017 geplanten Jugendkonzert.

Die Jugendstiftung mausert sich, so der Vorsitzende. Mit einem Kapital von 25 000 Euro wurde diese vor acht Jahren ins Leben gerufen, seither wurden mit dem Geld verschiedene Jugendaktivitäten unterstützt. Inzwischen stehen der Stiftung fast 50 000 Euro zur Verfügung. Dies sei eine gute, zusätzliche Möglichkeit der Jugendförderung, die "ihresgleichen noch sucht", lobte Uwe Göbel.

Cornelia Lapeta sprach in den höchsten Tönen vom ersten D1-Lehrgang, den der Calwer Kreisverband in Eigenregie mit eigenem Lehrplan – dem "Calwer Weg" – ausrichtete. Mit 65 Teilnehmern waren bei diesem dreimal so viele Nachwuchsmusiker aus dem Kreis Calw vertreten wie beim vorherigen Lehrgang nach dem Unterrichtsplan des Landesverbandes. Für die Zukunft seien daher nicht nur weitere, kreisverbandseigene D1-Lehrgänge geplant, so Lapeta, sondern auch Lehrgänge auf D2-Niveau.

Ein genereller Vorschlag des Vorsitzenden für alle Kapellen lautete, sich von Vereinsseite aus vermehrt um Auftritte bei Firmenveranstaltungen zu bemühen. Des Weiteren lobte er die einzelnen Einsteigerangebote. Diese sind das Eltern-Kind-Programm, das Wiedereinsteigerprogramm sowie das Späteinsteigerprogramm für angehende Musiker ab etwa 50 Jahren.

Für diese Jahr ist das inzwischen alljährliche traditionelle Vorständetreffen der Mitgliedsvereine zur Netzwerkbildung im Herbst geplant. Die zentrale Ehrungsveranstaltung findet im November in Hochdorf statt.