Mit großer Freude begrüßen Thomas Zimmermann (von links), Paul Gauss, Michael Rau, Ursula Hammann, Walter Baumann und Bürgermeister Volker Schuler den Beginn der Sanierungsarbeiten in Ebhausens Ortsmitte. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Spatenstich: Startschuss für die Sanierung der B 28 durch Ebhausen ist gefallen / Bauarbeiten bis spätestens Ende August

Von Jasmin Cools

Wer sich in Ebhausen an die Hauptstraße stellt und die B 28 eine Zeit lang beobachtet, dem fällt auf: Die Fahrer würdigen das Dorf und die Nagold keines Blickes. Schnell von A nach B kommen ist das Ziel. Das soll sich nun ändern.

Ebhausen. "Alle düsen durch", sagt Gemeinderätin Ursula Hammann kopfschüttelnd und deutet auf die Nagolder Straße, Ebhausens Hauptverkehrsachse. "Da hält keiner an wegen einer schönen Ecke", meint sie. Tatsächlich scheinen die von Altensteig oder Nagold kommenden Fahrer das Dorf so schnell wie möglich hinter sich lassen zu wollen.

Dabei hat Ebhausen durchaus idyllische Ecken zu bieten.

Allein das Nagoldufer mit dem Erlensteg könnte man als malerisch bezeichnen, würde denn einmal jemand anhalten und den Blick nicht nur auf die Straße richten. "Bisher fährt man durch Ebhausen durch und merkt es gar nicht. Da wollen wir mal sagen ›Hey, wir sind in Ebhausen, hier ist es schön‹", erklärt Paul Gauss von "Gauss+Lörcher Ingenieurtechnik" die Intention der Sanierungsmaßnahmen. "Eigentlich sollen Straßen verbinden, doch diese trennt Ebhausen", findet er. Man müsse langfristig die Geschwindigkeit im Ort reduzieren.

Die Sanierung der Ortsdurchfahrt sei eigentlich bereits für vergangenes Jahr vorgesehen gewesen, habe sich aber verzögert und werde nun eben dieses Frühjahr in Angriff genommen, erklärt Ebhausens Bürgermeister Volker Schuler beim Spatenstich. Insgesamt werden die Maßnahmen knapp 700 000 Euro kosten. 100 000 Euro davon fließen in die Erneuerung der Wasserleitungen. "Endlich ist mal wieder der Tiefbau dran", kommentiert Michael Rau von "Rau Bau" diese Entscheidung.

"Außerdem wollen wir die Ortsmitte sozusagen mit ein paar Accessoires bestücken", erzählt Schuler. So soll als gestalterische Maßnahme ein Pavillion gebaut werden. Doch auch ein paar praktische Neuerungen wird es geben, zum Beispiel DSL-Leerrohre für einen Ausbau der Breitbandtrassen und folglich eine bessere Internetverbindung. Auch soll eine E-Tankstelle für elektrobetriebene Autos gebaut werden. So eines besitzt die Gemeinde bereits. Es ersetzt nicht nur den Gemeindebus, sondern kann auch individuell gebucht werden. Eine Messanlage für Lärm und Schadstoffe rundet die Maßnahmen ab.

Für die umliegenden Geschäfte entstehen weitere Parkplätze

Für die umliegenden Geschäfte wie beispielsweise die Post sollen durch die Maßnahmen auch weitere Parkplätze entstehen. Durch Zuschüsse seien insgesamt um die 300 000 Euro zusammengekommen, sagt Schuler.

Etwa ein halbes Jahr Bauzeit ist bislang veranschlagt, spätestens August sollen die Arbeiten aber abgeschlossen sein. "Wir wollen jetzt gestalterisch zeigen: Hier ist etwas Wertvolles", erklärt Gauss. Natürlich würden die Maßnahmen schwierig, da die Nagold ein Gewässer erster Ordnung ist und man für jede Arbeit einen Ausgleich schaffen müsse, erklärte er. Doch die Arbeit würde sich letztlich lohnen und Ebhausen schließlich ein Stück erlebbarer machen.