Gerhard Blaich erklärt den Generator zur Stromerzeugung aus dem Jahre 1936. Foto: Forum Foto: Schwarzwälder-Bote

Stromerzeugung: Teilnehmer des Ferienprogramms des Forums Ebhausen zu Gast bei der Firma Inobelt / Kraftwerksbesichtigung

Eine Schar interessierter Jungen und Mädchen machte sich beim Ferienprogramm des Forums Ebhausen auf den Weg, um den Spuren der Elektrizität nachzugehen.

Ebhausen. Die erste Station war im Dachgeschoss des Rathauses in der Heimatstube, dort waren alte Elektrogeräte aufgebaut. Ein uralter Staubsauger der Marke Vorwerk mit einem Holzstiel wurde ausprobiert, er war sogar noch funktionstüchtig. Die Frage, seit wann es denn Strom in Ebhausen gibt, wurde geklärt.

Im Jahre 1905 hat der Müller der unteren Mühle ein Wasserkraftwerk in Betrieb genommen und seitdem gibt es Strom in Ebhausen.

Wie Strom entsteht, wurde als nächstes angesprochen. Fast jeder der Teilnehmer hat diesen mit dem Dynamo am Fahrrad bereits selber schon produziert. Und ähnlich wie ein Dynamo funktioniert auch ein Kraftwerk. Um ein solches zu erkunden, machten sich die Kinder auf den Weg zur Firma Inobelt.

Die Firma Inobelt hat die Firma Schickhardt übernommen, die bereits seit 1893 in Ebhausen Gurte gewebt hat.

Im Empfangsraum zeigte Joachim Uhl die verschiedenen Gurte und die Produkte, die daraus gemacht werden. Diese Gurte wurden schon seit dem vergangenen Jahrhundert immer auf speziellen Webstühlen gewebt. Diese Webstühle wurden zuerst mit Wasserkraft angetrieben und später mit einer Dampfmaschine. Der hohe Kamin auf dem Firmengelände stammt noch aus dieser Zeit. Erst später wurde dann ein Wasserkraftwerk gebaut, um die Webstühle mit Strom anzutreiben.

Und dieses alte Kraftwerk, das heute noch wie früher funktioniert, durften die Kinder dann besichtigen.

Spannend wurde es, als Gerhard Blaich, der seit 40 Jahren dieses Kraftwerk betreut, den Rechen am Stauwehr in Betrieb setzte. Alles, was auf dem Wasser schwamm, wurde von diesem Rechen herausgefischt, damit die Turbinen, die vom Wasser angetrieben werden, nicht verstopfen.

Webstühle angetrieben durch Generator

Im Maschinenraum bestaunten die Teilnehmer den Generator aus dem Jahre 1936, der durch die Umdrehungen der Turbinen den Strom erzeugte. Der nachgeschaltete Elektromotor trieb dann große Bänder, die Transmissionsriemen an, diese wiederum setzten die Webstühle in Gang.

Es war schon etwas Außergewöhnliches, ein solches Kraftwerk einmal von innen zu sehen. Daher bedankte sich Christel Hellwig vom Forum bei den beiden Herren von der Firma Inobelt ganz besonders für die Bereitschaft, eine solche Führung durchzuführen.

Nach all den interessanten Informationen war es an der Zeit, sich wieder in Bewegung zu setzen. Der Waldweg in Richtung unterer Flecken wurde angesteuert und bald kamen die Häuser von Wöllhausen in Sicht.

Im alten Gasthof Löwen, der auf den Grundmauern einer Martinskapelle steht und bereits fünfhundert Jahre alt ist, hatte die Löwenwirtin leckere Eisbecher vorbereitet, die mit Genuss verdrückt wurden.

Nach dieser Stärkung war der Aufstieg in den oberen Ort leicht zu bewältigen und ein interessanter Feriennachmittag ging zu Ende.