Die Jungjäger mit Hegeringleiter Rainer Krebs, Kreisjägermeister Michael Lindner und dessen Stellvertreter Gerhard Fritz. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Hegering Nagold nimmt neue Jungjäger auf / Guter Draht zu Politik und Verwaltung

Von Dorothee Trommer

Ebhausen/Nagold. Mit dem Jägerschlag wurden zahlreiche Jungjäger im Hegering Nagold in den Reihen der Jäger begrüßt. Ihre neue Verantwortung gegenüber dem Wild, Wald und Mitmenschen stand dabei besonders im Fokus. Auch die Aufgaben im Naturschutzbereich kamen zur Sprache.

Im Sportheim Ebhausen hatten sich die Mitglieder des Hegerings Nagold im Kreisjägerverband versammelt. Nagolds Bürgermeister Hagen Breitling sprach ein Grußwort und Hegeringleiter Rainer Krebs berichtete von den Ereignissen des vergangenen Jahres, wobei das Jagdjahr immer von Ende März bis Anfang April des Folgejahres geht. Dabei kam auch zur Sprache, dass im Hegering das Brauchtum Stellenwert besitzt.

Auch bei der Versammlung in Ebhausen waren Jagdhornbläser anwesend, die nach der Pause die Jäger mit dem Jagdhorn zurückriefen – was auf Anhieb klappte, so wie es sein soll.

Durch mehrere Vorträge wurde klar, dass der milde Winter eine erhebliche Veränderung bezüglich der Abschusszahlen bewirkt, dies bezieht sich auf alle Wildarten – Rehwild, Schwarzwild sowie Hasen und Dachse. Beim Schwarzwild stehen zwei Themen im Fokus: Zum einen die immer noch existierende Belastung durch Cäsium. Dies ist vor allem im Bezirk Bad Wildbad und Dobel der Fall. Im Nagolder Raum wurden aber keine belastenden Proben festgestellt. Das andere Thema bezüglich des Schwarzwildes sind Flurschäden, den die Tiere anrichten. Auch dies ist im Bereich Nagold nicht flächendeckend zu beobachten, sondern tritt eher punktuell auf. Dennoch wird das Schwarzwild Jäger und Förster in nächster Zeit stark beschäftigen. Auch die Schweinepest, die momentan im Vormarsch ist, muss bekämpft werden – das heißt Proben des erlegten Wildschweines sind einzuschicken.

Kreisjägermeister Michael Lindner freute sich über den guten Draht zur Verwaltung und Politikern verschiedener Parteien, wobei gegenseitiger Respekt vorhanden sei. Die Überarbeitung des Landesjagdgesetzes war bei mehreren Rednern ein Thema, allerdings kann zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu dem Inhalt des Referentenentwurfs gesagt werden.

Besonders wichtig ist den Mitgliedern des Hegerings die Tatsache, dass mit den Waffen verantwortungsbewusst umgegangen wird. Nach den Vorfällen in Winnenden sind 135 000 Waffen zurückgegeben worden. Den amtlichen Kontrolleuren ist Zugang zu gewähren, so die Verantwortlichen.

Die Hunde müssen unbedingt gegen Staupe geimpft werden

Bernhard Hanisch, Abteilungsleiter Waldwirtschaft im Landkreis Calw, betonte die Wichtigkeit der Kontrolle von auftretenden Tollwutfällen. Die Hunde müssen unbedingt gegen Staupe geimpft werden. Seit einiger Zeit gibt es viele Wild-Kameras: diese müssen zu einer Jagdeinrichtung zugeordnet werden können, um den Ansprüchen des Datenschutzes zu genügen.

Johannes Fünfgeld, der Leiter des Forstbezirkes Nagold, lieferte einen Zustandsbericht des Waldes, womit nochmals klar wurde, dass Jäger und Förster hier eng zusammenarbeiten. Der Wald der Region wandelt sich immer mehr zu einem Mischwald, die Zahl der Fichten nimmt ab und die der Laubbbäume wächst – was durchaus so gewollt sei, so Fünfgeld. Die Nachhaltigkeit im Wald sei gewährleistet, um dies zu erhalten, ist der Kampf gegen den Wildverbiss von großer Wichtigkeit. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass bei der staatlichen Regiejagd schon ab 2014 bleifrei gejagt werden muss.

Geehrt wurde Klaus Seeger, der sich seit mehr als 30 Jahren im Hegering Nagold ehrenamtlich engagiert. Folgende Jungjäger konnten mit einen Schlag mit dem Hirschfänger auf die linke Schulter und dem dazu gehörigen Spruch in den Kreis der Jäger aufgenommen werden: Patrick Bollinger, Luca Heinrich, Tobias Hezer, Hans Peter Korn, Bernhard Raible, Lukas Raible und Julian Renz.

Hingewiesen wurde auf die Beteiligung am Aktionstag Jagd im Heimatmuseum Beihingen im Mai sowie den Einsatz bei der Pflege der Kreuzertalwiesen.