Bürgermeister Volker Schuler (rechts) freut sich, dass in Ebhausen die Seniorenarbeit auf vielen Schultern ruht. Foto: Pieske Foto: Schwarzwälder-Bote

Ebhausen bietet Senioren vielfältige Angebote /Ehrenamtliche als Säulen der Seniorenarbeit

Von Melanie Pieske Ebhausen. Die "Überalterung" der Gesellschaft stellt vielerorts Kommunen vor neue Herausforderungen. Nicht aber Ebhausen: Die Gemeinde hat sich auf die Bedürfnisse der Senioren eingestellt und forciert weitere Angebote. Im Alter gibt es fast nichts Schlimmeres, als alleine da zu stehen. Die Gemeinde Ebhausen hat das erkannt und ist eifrig dabei, ihre Seniorenarbeit auf breiter Basis am Ort zu verankern. Vor allem die ehrenamtlichen Helfer spielen dabei eine immense Rolle.

"Wir können mit unseren Bemühungen den Rahmen bieten, aber unsere Angebote inhaltlich ausfüllen, das können nur die Einwohner, die sich ehrenamtlich engagieren", sagt Bürgermeister Volker Schuler. Und das sind eine ganze Menge. Die evangelische Kirchengemeinde plane zusätzlich zu ihren regelmäßigen Treffpunkten am Turm und ihren Besuchsdiensten, eine Abendmahlfeier im Sitzen anzubieten, erzählt Pfarrer Manfred Schüsselin. Auch der Freizeittreff Ebhausen ist seit zehn Jahren mit Wanderungen, Besichtigungen und Filmnachmittagen für Menschen ab 60 Jahren in der Seniorenarbeit aktiv. "Am allerwichtigsten ist es, den Menschen Möglichkeiten zu geben, sich auszutauschen oder bei Problemen zu wissen, wo ihnen geholfen werden kann", so Rainer Cholewa, der vor erst vier Jahren nach Ebhausen gezogen ist und sich für die ältere Bevölkerung einbringt.

Als solch eine Anlaufstellte möchte man im Rathaus ein "Kümmerer"-Netzwerk aufbauen. "Hier können hilfesuchende Senioren ehrenamtliche Helfer anfragen, die zum Glühbirne wechseln oder zum Schnee schippen vorbei kommen oder ihnen bei lästigem Papierkrieg zur Seite stehen", sagt Schuler. Hier sende die Gemeinde ein deutliches Signal an die älteren Menschen, "dass sie nicht vergessen sind", so Gemeinderätin Ursula Hammann. Das ganze Angebot der Gemeinde ist in einem Seniorenkalender zusammengestellt, den alle zwei Jahre jeder Haushalt erhält.

Aber auch ein sichtbares Fundament wird gelegt, wenn in der Ortsmitte der Bau eines Alten- und Pflegeheims startet. Dies sei ein ganz besonderer Wunsch, damit alteingesessene Ebhausener im Alter nicht wegziehen müssen, um sich versorgt zu wissen, so Kurt Schmid, der den Bau initiierte. Auch möchte man variable Wohnformen anbieten, so Bürgermeister Volker Schuler. Ein Café in der neuen Senioren-Einrichtung soll außerdem als Treffpunkt dienen, denn der Bedarf nach Geselligkeit ist groß: "Uns fehlt eine richtige Kneipe", ist sich der aufgeweckte Senior Rainer Cholewa sicher.