Mit einem Weihnachtsbaum hat Ebhausen die Aufwertung seines unteren Ortes gestartet. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Ebhausen will mit Vermarktungskonzept den Unteren Ort deutlich aufwerten

Von Uwe Priestersbach Ebhausen. In Ebhausen geht man jetzt mit einem Vermarktungskonzept für den Unteren Ort in die Offensive. Zahlreiche Leerstände prägen entlang der Bundesstraße zwischenzeitlich das Bild, doch mit einem Sanierungsgebiet soll der Standort "An der Nagold" aufgewertet und die Vermarktung leer stehender ehemaliger Ladenlokale erleichtert werden. "Wir wollen aktiv werden", betonte Bürgermeister Volker Schuler mit Blick auf "die gute Lage zwischen Altensteig und Nagold", die über ein potenzielles Einzugsgebiet von rund 10 000 Einwohnern verfüge. Ziel sei eine "durchgängige gewerbliche Nutzung", erklärte der Rathauschef in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Parallel zur geplanten Ausweisung eines Sanierungsgebietes wurde die Imakomm-Akademie mit der Erstellung eines Vermarktungskonzeptes beauftragt, das nun gemeinsam mit den betroffenen Akteuren in einem Workshop erarbeitet wurde.

Wie Peter Markert von der Imakomm-Akademie jetzt im Gemeinderat erläuterte, sei ein "Leerstands-Management" ganz wichtig. Dabei müssten Anreize für potenzielle Nutzer und Kunden geschaffen werden, so Markert, der zugleich betonte, "das reicht für die nächsten vier Jahre, was in dem Konzept steckt". Und weil fast alle Gemeinden eine Problem mit Leerständen hätten, müsse die Werbung für den Ort und das Gebiet "etwas pfiffiger sein, als in anderen Städten".

Daneben schlug Markert vor, eine 40-prozentige Stelle eines "Kümmerers" im Ebhauser Rathaus freizuschaufeln, der die Vermarktung der Leerstände professionalisieren und koordinieren soll. Zudem müsse bei Umsetzung des Maßnahmenkatalogs auch der Ebhauser Gewerbetreff an Bord geholt werden. "Das wird eine ganz harte Arbeit, die nicht vergnügungssteuerpflichtig ist", machte der Imakomm-Vertreter deutlich, dass der Gemeinderat auf diesem Feld keine schnellen Erfolge erwarten dürfe. "Da ist ein langer Atem nötig", weiß Markert aus Erfahrung.

Gleichwohl zeigte sich Bürgermeister Schuler in der Diskussion überzeugt, "dass es sich lohnt, in dieses Experiment einzusteigen". Gleichzeitig wies der Rathauschef auf die Weihnachtsbaumaktion und die festliche Illumination im Ort hin, mit der bereits ein erster Baustein umgesetzt wurde. Für Andreas Löb (FW) ist damit der richtige Ansatz gefunden worden, denn zur Vermarktung der Leerstände "braucht man eine zentrale Anlaufstelle". Horst Basalla (SDW) fand es positiv, dass sich auch die Gewerbetreibenden am Workshop beteiligt hatten. Er geht davon aus, dass das Projekt "in Verbindung mit dem Sanierungsgebiet durchaus zum Erfolg führen kann".