Tricks mit Hunden gibt es bei der Zirkusvorstellung der Ebhauser Grundschule ebenso zu sehen wie Hula-Hoop, Artistik, Jonglage und vieles mehr. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulprojekt: 195 Schüler der Grundschule Ebhausen präsentieren ihre erlernten Kunststücke

Statt Mathe und Deutsch stehen Hula-Hoop, Jonglage, Trapez, Artistik, Trampolin springen und Drahtseil-Balancieren auf dem Stundenplan: 195 Grundschüler fühlen sich eine Woche lang wie echte Zirkuskünstler.

Ebhausen. In der Mindersbacher Straße hat der Zirkus Baldini sein Zelt aufgeschlagen. Darin unterrichten zurzeit fünf darauf spezialisierte Zirkuskünstler die Grundschüler der Ebhauser Lindenrainschule und ihrer Außenstelle in Rotfelden. Knapp zwei Stunden verbringen die Jungen und Mädchen jeden Morgen in der Manege. In jahrgangsübergreifenden Gruppen von etwa 15 Kindern lernen sie beispielsweise zu jonglieren, das Trapez zu meistern oder geschickt über das Drahtseil zu balancieren. Hinzu kommen vier kleinere Bonusgruppen: Tricks mit Hunden oder Ponys, Clownerie und Zaubern. Auch einen Zirkusdirektor gibt es.

Konzentriert üben die Kinder unter der fachlichen Anleitung. Jedes Mal, wenn ein Trick gelingt, klatschen die Schüler auf den Zuschauerreihen begeistert. Sie jubeln mit ihren Mitschülern, freuen sich über jede gelungene Nummer. Diese Freude sieht man auch den Jungen und Mädchen im Rampenlicht an: "Es ist schön, wie die Kinder strahlen, wenn etwas klappt, das tut richtig gut", berichtet Konrektor Ralf Heinrich.

Als besonders wichtig empfindet er die Durchmischung der Schüler: "Die Klassenstrukturen aufzulösen tut sehr gut, die Kinder lernen sich kennen", erklärt Heinrich. Ebhausen oder Rotfelden – man merke gar nicht, wer wohin gehört. Viel Lob hat er auch für die Zirkusleute übrig: "Die machen das super und gehen toll mit den Kindern um." Der beste Beweis dafür: "Die Kinder sind total diszipliniert bei der Sache und haben Freude an dem, was sie tun".

Vorstellung für Kindergärten

Wie viel die Kinder gelernt haben, zeigen sie in zwei Aufführungen, für die sie selbst die Plakate gemalt haben: Die erste war bereits am Donnerstag, am Freitag, 21. Juli, um 15 Uhr folgt die zweite. Der Eintritt kostet sechs Euro für Erwachsene, vier Euro für Kinder. Außerdem findet am Vormittag eine Aufführung nur für die Kindergärten aus Ebhausen, Rotfelden und Ebershardt sowie die Schüler der Klassen fünf bis zehn statt. "Es ist uns wichtig, etwas gemeinsam mit den Kindergärten zu machen", betont Heinrich. Zusammen mit den anderen Lehrern wird er übrigens bei einer feurigen Abschlussnummer zu sehen sein.

Die Kinder haben in dieser Woche auch täglich Unterricht im Schulhaus: Beim Basteln kleben sie Clowns aus ausgeschnittenen, bunten Papphandflächen. In der Info-Gruppe geht es etwas ernster zu. Hier sprechen die Lehrer mit den Schülern über das Leben von Kindern im Zirkus, über die ständigen Umzüge und wie die Kinder unterrichtet werden. Denn nur selten gibt es Lehrer, die mit dem Zirkus reisen. Meist wechseln die Kinder häufig die Schule, bis zu 30 Mal im Jahr. Ein paar Zaubertricks lockern den Unterrichtsblock auf.

Im Englisch-Unterricht lernen die Kinder die Übersetzungen zu zirkusspezifischen Begriffen, machen Vokabelspiele und nähern sich der Sprache und der Thematik spielerisch an. Im Theaterunterricht proben sie ein von den Lehrern geschriebenes Stück über das Zirkuskind Maxi, das seine eigene Rolle im Zirkus sucht. Die Kinder besuchen jeden Tag einen anderen Unterrichtsblock.

Finanzielle Unterstützung für das Zirkusprojekt erhält die Schule von der Gemeinde Ebhausen, dem Förderverein der Lindenrainschule sowie über die Spende einer ortsansässigen Firma.