Schrecksekunde am Mittwochabend im Ebhausen-Rotfelden: Blaulicht ohne Ende und laute Sirenen am Sportheim des SV Rotfelden. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

NachtübungDie Gesamtfeuerwehr Ebhausen hinterlässt bei der unangemeldeten Übung einen guten Eindruck

Schrecksekunde am Abend in Rotfelden: Blaulicht ohne Ende und laute Sirenen am Sportheim des SV Rotfelden. Doch nur eine unangemeldete Nachtübung, wie es im Verwaltungs-Jargon heißt, rief die Kameraden an den Waldrand.

Von Axel H. Kunert

Ebhausen-Rotfelden. Doch auch böse Erinnerungen wurden erst einmal dabei wach: Erst Anfang des Jahres war in Egenhausen ja das dortige Sportheim abgebrannt. Und auch das Pendant in Rotfelden wurde Anfang der 1990er-Jahre bereits einmal Opfer eines Feuers. Aber heute gehe es vor allem darum, das neue Gerätefahrzeug der Ebhausener Wehr und vor allem dessen zwei Kilometer Schlauchmaterial einmal unter Echt-Bedingungen auszutesten, erläutert Bürgermeister Volker Schuler. Denn Löschwasser ist hier oben beim Sportheim rar, muss aus einem Kilometer Entfernung vom letzten Hydranten in Rotfelden heraufgeschafft werden. Oder vom Hochbehälter, der aber auch immer noch 500 Meter weit weg ist.

In nur knapp fünf Minuten ist der erste Feuerwehrwagen da

Knapp fünf Minuten dauert es, bis nach dem Alarm um 19.30 Uhr der erste Feuerwehrwagen am Einsatzort ist. Die angenommene Situation: Kinder sind in den Umkleidekabinen eingeschlossen. Ein Übergreifen der Flammen auf den nahen Wald wird befürchtet. Damit es richtig realistisch ist, hat Schuler eine Nebelmaschine besorgen lassen – die auch richtig viel Rauch aus dem Untergeschoss des Sportheims quellen lässt. Mitten drin: Luis, Moritz und Fabian von der C- und D- Jugend der SGM Berneck-Wart, die die verletzten Kinder mimen sollen. Etwa seit dem Mittag waren sie als echte Geheimnisträger in den geplanten Einsatz eingeweiht – und zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Keine fünf Minuten nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sind sie dann auch schon von den Atemgeräteträgern der Wehr aus ihrer vermeintlich misslichen Lage befreit.

"Das sind gute Zeiten", findet Bürgermeister Schuler. Und auch mit der Zahl der präsenten, schließlich mit allen fünf Ebhausener Feuerwehrfahrzeugen angerückten Kameraden ist er zufrieden. "Man weiß nie genau, wie viele Kollegen von dem Alarm erreicht werden und nicht etwa gerade zur Schicht sind." Bemerkenswert auch, wie gut und reibungslos die Arbeitsteilung und das Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen am Einsatzort funktionierte. Daher das erste Resümee des Schultes noch im Licht der großen Halogenstrahler, mit denen die ganze Szenerie regelgerecht ausgeleuchtet wurde: "Eine gelungene Übung." Und nach gut einer halben Stunde war der Spuk dann auch schon vorbei.