In ihrem Werk "Platz für viele" (links) greift Gisa Klemm das momentane Flüchtlingsthema auf. Foto: Stadtler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Nagolderin Gisa Klemm präsentiert unter dem Titel "Eigenart" im "Joggel" ihre Skulpturen und Bilder

Von Sabine Stadler

Gisa Klemm zeigt in einer Ausstellung 45 Skulpturen und Bilder, die vorwiegend dem Thema Mensch gewidmet sind. Die Werke der Nagolder Künstlerin können bis Ende Juni im "Joggel" in Wenden betrachtet und erworben werden.

Ebhausen-Wenden. Fast 50 Gäste konnte Gisa Klemm bei der Vernissage ihrer jetzigen Verkaufsausstellung in Wenden willkommen heißen, darunter auch Mitglieder des Kunstkreises Oberes Nagoldtal, dem sie selbst angehört.

Die Nagolder Künstlerin und "Selfmade-Woman" begrüßte Kunstinteressierte und Freunde in den Räumen des Gasthauses "Zum Joggel". Bei der Eröffnung führte sie in das Thema ein. "Lassen Sie die Bilder und Skulpturen sprechen, so kann eine Kommunikation zwischen Betrachter und Kunstobjekt entstehen", erklärte sie den Besuchern.

Seit fünf Jahren stellt Klemm ihre Kunstwerke aus

Klemm kann mit Bildhauerkursen in Pforzheim, Tonkursen in Stuttgart und Unterricht an der Kunstakademie Gerlingen aufwarten. Seit fünf Jahren stellt sie nun aus, und hat dadurch aus ihrer Sicht recht spät mit ihrem künstlerischen Schaffen neben der Arbeit begonnen.

Mittlerweile ist sie ausschließlich künstlerisch tätig. Dadurch habe sie auch mehr Raum und Muse, um ihre Skulpturen und Bilder entstehen zu lassen. Täglich neue Ideen und das Experimentieren mit verschiedenen Materialien – so sieht die Arbeit in ihrem kleinen Atelier in ihrem Haus in Nagold aus.

Künstlerin arbeitet mit unterschiedlichen Materialien

Sie arbeitet mit unterschiedlichen Materialien, verwendet neben Gips und Ton auch Acryl und mischt bei ihren Bildern teilweise mit Öl. In ihrem neusten Werk, einer Skulptur aus Gips und Acryl, hat sich Klemm selbst verwirklicht. Von einem Schutzmantel umgeben soll die Figur äußeren Einflüssen standhalten. Daneben steht eine Tonskulptur mit Acryl, der sie – passend zur momentanen politischen Situation – den Namen "Platz für viele" gegeben hat. Sie zeigt eine Weltkugel, auf der mehrere Personen nebeneinander platziert wurden.

Insgesamt sind 45 Kunstobjekte der Künstlerin im zweistöckigen Gastraum ausgestellt, teils auf Stelen sowie an den Wänden arrangiert. Die meisten ihrer Werke beschäftigen sich nach ihrer Aussage mit ihrem Lieblingsthema: Dem Menschen und seinen Eigenarten. Sie greifen daher das Motiv des Menschen in seiner Eigentümlichkeit und in seiner Unvollkommenheit auf. Passend dazu verändern sich die Formen der Skulpturen, durch einen weiteren Gipsauftrag, unterschiedliche Oberflächen oder Farbaufträge. Sie nehmen eine andere Gestalt an.

Die menschlichen Eigenarten sind auch titelgebend für die jetzige Schau, die auf Einladung des Hotels Sonnenbühl vor gerade einmal drei Wochen zustande kam. Innerhalb dieser sehr kurzen Zeit hat Gisa Klemm, trotz angeschlagener Gesundheit, alles alleine gestemmt. "Ich habe Stelen bemalt und die Werke beschriftet" berichtete sie. "Zum Glück hat mich mein Mann Reiner Hoch unterstützt, sonst wäre das alles nicht zu schaffen gewesen." Beim Transport nach Wenden half ein Mitarbeiter der Gaststätte.

Die 27 Skulpturen und 18 Bilder können in der Ausstellung nicht nur betrachtet, sondern auch erworben werden. Kleinere Kunstobjekte wechseln bereits ab 80 Euro den Besitzer. Gelegenheit zum Ansehen der Verkaufsausstellung besteht noch bis Ende Juni während der Öffnungszeiten der Gaststätte in der Kirchstraße.

Weitere Informationen: Das Gasthaus Zum Joggel, Kirchstraße 22, in Ebhausen-Wenden hat von Mittwoch bis Samstag, 15 bis 22 Uhr, sowie Sonntags und Feiertags ab 10 Uhr geöffnet.