Wo heute noch Gewächshäuser stehen, soll im kommenden Jahr mit dem Bau eines Pflegeheims begonnen werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Ebhauser Rat entscheidet sich für Stiftung aus der Region

Von Uwe Priestersbach

Ebhausen. In geheimer Abstimmung entschied sich der Gemeinderat für den künftigen Betreiber eines Pflegeheims in der Ebhauser Ortsmitte. Neun von 14 Stimmen entfielen dabei auf die Stiftung Altenheime Backnang und Wildberg.

"Wir wollten bewusst öffentlich beraten, aber geheim abstimmen", machte Bürgermeister Volker Schuler einleitend das Prozedere deutlich. Klar war für Verwaltung und Gemeinderat im Vorfeld, dass ein Pflegeheim für die soziale Infrastruktur in Ebhausen angemessen ist, und dass man sich einen Betreiber aus der Region wünscht.

Als erfreulich wertete der Rathauschef die Bewerbung von gleich drei potenziellen Anbietern, die von Seiten der Verwaltung trotz aller Unterschiede guten Gewissens vorgeschlagen werden konnten.

Intensiv hatte der Gemeinderat die Bewerber und ihre eingereichten Konzepte bereits in einer nicht-öffentlichen Sitzung unter die Lupe genommen und auch deren bestehende Pflegeeinrichtungen besichtigt. Deshalb war man jetzt im Rathaus der Meinung, dass ausreichend Informationen vorliegen, um eine qualifizierte Entscheidung treffen zu können.

Wie Volker Schuler ausführte, ist der Standort für das Pflegeheim nahe der Ortsmitte geplant, wo heute noch Gewächshäuser der Gärtnerei Wiedmaier stehen. Bei dieser Gelegenheit dankte er dem Grundstückseigentümer, der diese Lösung möglich gemacht hatte. Im kommenden Jahr – nach den Sommerferien – will man mit dem Bau beginnen, wobei der Bürgermeister mit einer rund anderthalbjährigen Bauzeit rechnet. 45 Pflegeplätze werden dort dann geschaffen.

"Das ist ein sehr wichtiges Projekt für die Gemeinde, damit unsere Bürger bis zu ihrem Lebensende in Ebhausen bleiben können", unterstrich Schuler.

"Wir sind total begeistert von den Vorschlägen und hatten nicht mit drei Bewerbern gerechnet", erklärte SDW-Rat Andreas Weßling. Allerdings machte er ebenso deutlich, dass für seine Fraktion die Seniorenarbeit mehr als nur den Bau eines Pflegeheims bedeute. "Für uns ist es auch wichtig, die Möglichkeit des Betreuten Wohnens anzubieten", sagte Weßling. In diese Richtung tendierte ebenfalls Karl Lang (BWG), der zudem den geplanten Standort sehr positiv sah.

"Ich finde es gut, dass wir hier die Qual der Wahl haben", meinte BWG-Rat Albrecht Scheel, der auch die preislichen Vorstellungen der Anbieter für Ebhausen in Ordnung fand. Allerdings müsse der Gemeinderat seine Vorstellungen zum Pflegekonzept deutlich machen.

Um allen Gerüchten im Ort vorzubeugen, stellte Thomas Wiedmaier (BWG) klar, "dass es die Gärtnerei auch in Zukunft geben wird", allerdings werde man die Produktion verkleinern. Gleichzeitig sprach er mit Blick auf die seit mehreren Generationen dort ansässigen Gärtnerei von einer langen und schweren Entscheidung, eine Teilfläche an die Gemeinde abzugeben.