In Ebhausen will man in Sachen Gemeinschaftsschule im Oberen Nagoldtal weiter am Ball bleiben. Foto: Priestersbach

Gemeinsame Lösung mit Haiterbach im Gespräch. Gemeinderat steht geschlossen dahinter.

Ebhausen - In Ebhausen hat man das Thema Gemeinschaftsschule trotz der Absage aus Karlsruhe noch nicht abgehakt.

Im Zuge einer regionalen Schulentwicklung im Oberen Nagoldtal wird durchaus Bedarf für die neue Schulform gesehen, so das Ergebnis einer Besprechung etlicher Bürgermeister und Schulleiter – und Ebhausen wäre ein denkbarer Standort.

Im ersten Anlauf war die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule für den Schulzweckverband Ebhausen-Rohrdorf vom Regierungspräsidium Karlsruhe abgelehnt worden – die Schulbehörde ging davon aus, dass die Voraussetzungen für eine zweizügige Gemeinschaftsschule in Ebhausen nicht vorliegen.

Wie Bürgermeister Volker Schuler in dieser Woche im Ebhauser Gemeinderat deutlich machte, "wollen wir die Gemeinschaftsschule in der Region anbieten". Dieses Schulsystem dürfe den Bürgern im Oberen Nagoldtal nicht vorenthalten werden. Dabei sieht er in der Ebhauser Lindenrainschule durchaus das Potenzial und die Voraussetzungen, nachdem keine andere Gemeinde im Oberen Nagoldtal Interesse an der Gemeinschaftsschule zeige. "Ich habe keine Bedenken, dass die geforderten Schülerzahlen erreicht werden", fügte Schuler hinzu.

In diesem Zusammenhang wies er auf eine Besprechung der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Nachbarschaftsschulen hin, in der die Zukunft der regionalen Schulentwicklung beleuchtet wurde, um eine breitgefächerte und wohnortnahe Bildungslandschaft zu erreichen – und dabei die Schulstandorte in Ebhausen und Haiterbach zu sichern.

Allerdings gingen dabei die Meinungen recht weit auseinander – wie eigentlich immer in der Schulpolitik. Während man beispielsweise in Altensteig die Zukunftsfähigkeit einer Gemeinschaftsschule in Ebhausen oder Haiterbach bezweifelt, wurde aus Nagolder Sicht die Idee eines "Schulverbandes Oberes Nagoldtal" unterstützt. So soll jetzt mit Blick auf die mögliche Kooperation innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft ein neuerlicher Antrag zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule gestellt werden. Nachdem die Antragsfrist für das Schuljahr 2015/2016 bereits am 1. Juni ausläuft, wies Volker Schuler auf den "erheblichen Zeitdruck" hin.

Mit dem vom Ebhauser Gemeinderat in dieser Woche einstimmig beschlossenen Antrag halte man sich alle Optionen offen, zumal im Nachhinein auch noch Modifizierungen möglich sind, so der Rathauschef. Gleichzeitig soll bis zu den Sommerferien ein Konsens für die Einrichtung und den Standort einer Gemeinschaftsschule gefunden werden.

Wie Andreas Löb von den Freien Wählern betonte, "ist das jetzt die letzte Chance für eine Gemeinschaftsschule in Ebhausen. Und die sollten wir nutzen". Sein Fraktionskollege Stefan Walz fand es positiv, "dass die Verwaltung hier am Ball bleibt und Lösungen sucht".