Volker Schuler, Hans Platz, Karl Lang und Harald Kübler (von links) freuen sich über die Enthüllung des Trias-Steins. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Denkmal: Heimat- und Kulturverein stiftet Trias-Stein in Rotfelden

Mit der Enthüllung eines Trias-Steins setzte der Heimat- und Kulturverein Rotfelden ein Ausrufezeichen hinter die einmaligen erdgeschichtlichen Relikte im Ebhauser Ortsteil. Der behauene Findling soll an die bemerkenswerten Funde aus der Urzeit erinnern.

Ebhausen-Rotfelden. Vor 245 Millionen Jahren herrschten in Rotfelden das ganze Jahr über subtropische Temperaturen, und hier tummelten sich fischfressende Riesenlurche oder räuberische Krokodile. Das wurde in den frühen 60er Jahren beim Abbau von Sandsteinen im Steinbruch Kössig bei Rotfelden deutlich, als reiche Funde von Sauriern aus der Zeit des Erdmittelalters gemacht wurden.

Wie vom staatlichen Naturkundemuseum in Stuttgart bestätigt wird, macht schon die bloße Anzahl der Funde den Steinbruch zu einer der wichtigsten Fundstellen der Trias in Europa. Der ehemalige Steinbruch Kössig in Rotfelden hat eine ganze Fülle an Fossilien geliefert, die einen detaillierten Einblick in die Lebenswelt zur Frühzeit der Saurier vor 245 Millionen Jahren liefern.

"Das Interesse ist da, und wir haben hier etwas Besonderes"

Wie Karl Lang als Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins anmerkte, begann sich das Leben in der Trias-Zeit nach gewaltigen Klimakatastrophen wieder zu entwickeln. Rotfelden lag damals unweit des Äquators und der einstige Urkontinent war noch nicht zerbrochen. In diesem Zusammenhang sprach Karl Lang von Zeitdimensionen, "die man sich als Mensch gar nicht wirklich vorstellen kann". Klar sei aber, dass die Fundstelle weltweit einzigartig sei, weil sie die Vielfalt der damaligen Pflanzen- und Tierwelt sichtbar werden lässt.

Erfreulich fand Karl Lang jetzt vor allem das große Interesse an der Enthüllung des Gedenksteins. "Das bestätigt uns darin, dass es gar nicht so falsch ist, was wir vorhaben", betonte er mit Blick auf den angedachten Trias-Pavillon.

Um die prähistorischen Trias-Funde in Rotfelden für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, wurde im Gemeinderat jüngst die Idee eines Trias-Pavillons mit Treppenabgang als Schauröhre vorgestellt. "Das wäre ein würdiger Rahmen", hofft Karl Lang, dass in absehbarer Zeit eine angemessene Dokumentations-Stätte in der Nähe des Fundortes entsteht.

"Das Interesse ist da, und wir haben hier etwas Besonderes", erklärte Bürgermeister Volker Schuler. Deshalb müsse man der Öffentlichkeit diese Einzigartigkeit noch deutlicher machen. Nicht unerwähnt ließ er, dass das Trias-Projekt bis dato an den Kosten scheiterte. Jetzt und im Zusammenhang mit dem Freizeitgelände in Rotfelden verspricht man sich aber wieder neue Impulse für das Vorhaben. Den vom Heimat- und Kulturverein gestifteten Trias-Stein auf der Grünanlage an der Hauptstraße bezeichnete Volker Schuler als gute Idee und Bereicherung für Rotfelden.

Der Buntsandstein-Findling stammt aus einem Steinbruch in Bad Peterstal-Griesbach. Er wurde in dreiwöchiger Arbeit vom Hochdorfer Künstler Hans Platz gemeißelt.