Maria Noack berichtete, wie es früher auf dem Marktplatz in Ebhausen aussah. Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Maria Noack berichtet vom Wandel im Ort

Ebhausen. Das Ebhäuser Ortsviertel vom Breiten Weg bis zur Rohrdorfer Straße mit dem Marktplatz hat im vergangenen Jahrzehnt einen durchgreifenden Wandel erfahren. Für viele Bewohner war es selbstverständlich, im Coop Lebensmittel einzukaufen, sich beim Metzger Ottmar mit Fleisch und Wurst zu versorgen, in der Drogerie Schlösser Brötchen und Brot zu holen oder Dinge für den Alltag einzukaufen. Wer wollte, konnte dann noch seinen Lottoschein im Schreibwarengeschäft Keller abgeben.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Kein Misthaufen ziert mehr die Marktstraße, stattdessen beherrscht ein moderner Gebäudekomplex das Gesicht der Marktstraße. Und auch der Marktplatz hat sich gewandelt. Alte Gebäude wurden abgerissen, ein neues Rathaus gebaut und Parkplätze geschaffen. Auch die Kirche hat sich den Erfordernissen der Zeit gestellt und ein neues Gemeindehaus erstellt.

Doch wie war das früher? Maria Noack konnte bei ihrem sehr gut besuchten Vortrag im Bürgersaal viel darüber erzählen. Unterstützt von Bildern aus dem reichen Fundus von Peter Eisele wurden Erinnerungen wach an die alten Zeiten. Das historisch interessante Haus der Hechelmachers, wo über vier Generationen Hecheln zum Flachshecheln hergestellt und im In- und Ausland vertrieben wurden, gibt es nicht mehr. An dieser Stelle bildet jetzt eine Grünfläche den Abschluss des Marktplatzes. Das gewaltige Gebäude der alten Schwane wich dem Neubau des Gemeindehauses.

Dass Ebhausen ein Marktrecht besaß und Viehmärkte abhalten konnte, erinnert daran, dass das Dorf früher eine bedeutende Stellung hatte. Beim Krämermarkt konnten sich die Frauen damals mit Unterwäsche, Kittelschürzen und dergleichen eindecken, während sich die Männer mit Peitschen und Kälberstricken versorgten. Für die Kinder gab es Magenbrot, Käpselespistolen und Fingerringe. Traditionell trafen sich die Handwerker am Markttag in der Sonne zum Kuttelessen.

Und Handwerker gab es einige in diesem Viertel. Angefangen bei Schuster über Schreiner, Schneider, Zeugmacher, Schmiede- und Schlossermeister gab es auch Wagner und Küfer. Selbst ein Kaufhaus war am Ort, in dem die Familie Schöttle alles anbot, was man so zum Leben brauchte.

Die Gastronomie blühte in dieser Zeit, legendär war das Café Walz, in dem es im Sommer sogar Eis gab. Das Gasthaus Sonne war lange Zeit der Treffpunkt im oberen Flecken, leider gibt es heute überhaupt keine Wirtschaft mehr im oberen Ort.

Maria Noack verstand es in bewundernswerter Weise, die Zuhörer mit ihren Detailkenntnissen auf interessante Weise zu unterhalten.

Christel Hellwig bedankte sich im Namen des Forum Ebhausen bei Maria Noack und Peter Eisele für den überaus gelungenen Abend.