Schweren Herzens schlug Wilhelm Breitling die Auflösung des Kamelvereins "Fatmorgana" vor, die von den Mitgliedern jetzt beschlossen wurde. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Kamelverein Rotfelden löst sich nach 25 Jahren auf / Letztlich scheitern Konzepte an fehlenden Investoren

Von Uwe Priestersbach Ebhausen-Rotfelden. Bei einem verheerenden Großbrand Anfang vergangenen Jahres war der Kamelhof in Rotfelden zerstört worden – und damit das Lebenswerk von Wilhelm Breitling. Nachdem sich alle Bemühungen um einen Wiederaufbau zerschlagen hatten, wurde jetzt die Auflösung des Kamelvereins "Fatamorgana" beschlossen.Damit werde ein Schlusspunkt unter die 25-jährige Vereinsgeschichte gesetzt, "was uns nicht gerade freudig stimmt", sagte der Vereinsvorsitzende Wilhelm Breitling im Wildberger Hotel Krone. Zudem erinnerte er bei der Hauptversammlung an die vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres, den Wiederaufbau doch noch zu ermöglichen. So wurden einige Konzepte durchgespielt und Kontakt mit möglichen Investoren aufgenommen, was anfangs noch für Zuversicht in den Reihen des Kamelvereins mit seinen 96 Mitgliedern sorgte.

Allerdings fehlte ein Investor, und auch über ein so genannte "Crowdfunding" ließ sich eine Finanzierung für das Millionenprojekt nicht realisieren. "Und so verließ uns dann doch der Mut", räumte Wilhelm Breitling ein. Deshalb kam der Vorstand nun zu dem Entschluss, die Mitglieder über eine Auflösung des Kamelvereins zum Jahresende abstimmen zu lassen.

Dass sich die 23 anwesenden Mitglieder mit der Auflösung schwer taten, machte die anschließende offene Abstimmung deutlich. So wurde die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent im ersten Anlauf knapp um eine Stimme verfehlt. So stellte sich die Frage, ob und wie der Verein weitergeführt werden könnte, nachdem der bisherige Vorstand deutlich machte, dass er vor allem aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung steht. Nachdem sich unter den Anwesenden nicht genug Kandidaten fanden, um einen neuen Vorstand zu bilden, wurde erneut über die Auflösung abgestimmt – nun aber in geheimer Wahl. Jetzt stimmten 19 Mitglieder für die Vereinsauflösung und damit war das nötige Quorum erreicht.

Die Frage ist nun, was mit dem Restvermögen des Vereins geschehen soll, das Schatzmeisterin Vera Jensen auf 16 438 Euro bezifferte. Wie Breitling ausführte, sei unter anderem die Gründung eines Fördervereins mit neuem Vereinszweck denkbar, der sich um den Unterhalt der nach der Brandkatastrophe verbliebenen Kamele kümmert und eventuell ein kleines Museum einrichte.

Offen ist auch die Zukunft des 3,5 Hektar großen Geländes, dessen Infrastruktur noch komplett verwertbar ist. Voraussetzung für eine Weiternutzung in neuer Form ist allerdings eine entsprechende Bebauungsplanänderung – "und da muss jetzt auch die Gemeinde etwas kompromissbereit sein", sagte Breitling. Eine Renaturierung des Geländes hält er mit Blick auf die Kosten auf jeden Fall für "jenseits jeder Realität".