Bürgermeister Volker Schuler und Daniela Schweikardt präsentierten den ersten Nachhaltigkeitsbericht. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Ökologie: Gemeinde schneidet bei Klimaschutz gut ab / Bürgermeister sieht Bericht als Handlungsanleitung

Von Uwe Priestersbach

Im Gemeinderat wurde der Nachhaltigkeitsbericht präsentiert. Gleichzeitig informierte man darüber, dass Ebhausen den Zuschlag für die Klimapartnerschaft erhalten hat.

Ebhausen. Zusammen mit dem ersten Nachhaltigkeitsbericht präsentierte die Verwaltung dem Ebhauser Gemeinderat die Kunde, dass Ebhausen den Zuschlag für eine Klimapartnerschaft erhalten hat.

Wie aus dem Bericht deutlich wird, steht die Gemeinde aus dem Nagoldtal vor allem in den Handlungsfeldern Klimaschutz und Energiewende sehr gut da – was unter anderem am Gütesiegel des "European Energy Award" ersichtlich wird. So sei man in Ebhausen auf einem guten Weg in Sachen Nachhaltigkeit. Um in diesem Bereich weitere Ziele und Maßnahmen festzulegen, ist eine "Zukunftswerkstatt" geplant, in der auch die Bürger aktiv eingebunden werden sollen.

Zuschlag für Leuchtturmprojekt

Für Bürgermeister Volker Schuler ist der Bericht deshalb auch nicht nur ein Stück Papier, sondern Handlungsanleitung für die nächsten Jahre. Denn jede noch so kleine Maßnahme sei ein Baustein für eine gerechtere Welt und die Bewahrung der Schöpfung, so der Rathauschef in seinem Vorwort. Besonders freue er sich darüber, dass der vorgelegte Bericht durch den Zuschlag für eine anderthalbjährige Klimapartnerschaft noch aufgewertet wird. "Das ist eine richtig große Nummer, aber wir müssen als kleine Gemeinde natürlich aufpassen, dass wir uns nicht verheben", so Schuler.

Immerhin befindet sich die Partnerkommune nicht gerade um die Ecke, sondern auf der philippinischen Inselgruppe Ubang Islands. Bereits 2015 hatte sich Ebhausen für das Leuchtturmprojekt einer Internationalen Klimapartnerschaft beworben – und in diesem Jahr hat es nun geklappt. "Das hat einen Mehrwert für alle beteiligten Kommunen", zeigte sich Daniela Schweikardt überzeugt, die das Thema im Ebhauser Rathaus federführend bearbeitet.

So verfügt die Partnerkommune auf den Philippinen über 28 000 Einwohner, wobei die Landwirtschaft bislang das wirtschaftliche Rückgrat bildet. Auf dem Wunschzettel der Ubang Islands steht ebenso ein Ausbau des Tourismus, wie Verbesserungen der Bewässerungssysteme, der Stromversorgung und der Abfallverwertung.

Gemeinderat ist sich über Vorteil uneins

Gemischt fiel das Echo im Gemeinderat aus. SDW-Rätin Sigrid Schenitzki fand es sehr gut, dass ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt wurde – zumal so ein Vergleich mit anderen Kommunen möglich sei und "wir sehen, wo Ebhausen steht". Immerhin habe sich die Gemeinde auf die Fahnen geschrieben, schonend mit den Ressourcen umzugehen, so Schenitzki.

BGW-Rat Thomas Wiedmaier konnte auf den Euphoriezug nicht aufspringen und betonte: "Ich sehe für uns keine Vorteile in der Klimapartnerschaft." Für Albrecht Scheel (BWG) ist klar: "Wir sind in diesem Bereich gut aufgestellt, dürfen aber nicht über das Ziel hinausschießen."