Umfrage ergibt ein positives Bild / Dennoch will man sich um den Bau eines Pflegeheims bemühen

Von Uwe Priestersbach

Ebhausen. "Wir befinden uns da auf dem richtigen Weg", zeigte sich Bürgermeister Volker Schuler bei der Vorstellung der Ergebnisse einer Seniorenumfrage in Ebhausen überzeugt. Die war vom Verwaltungsausschuss angeregt worden, um die Wünsche der Ebhauser Senioren zum Leben im Alter auszuloten.

Wie Hauptamtsleiterin Kathrin Holder dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung berichtete, wurde im Frühjahr allen Ebhauser Einwohnern ab 55 Jahren ein Fragebogen zugesandt, um sich an der Bedarfsermittlung zu beteiligen. Insgesamt wurden rund 1200 Fragebögen verschickt, wobei 420 Rückläufer im Rathaus eingingen. An dieser hohen Rücklaufquote zeige sich, dass das Thema "Leben im Alter in Ebhausen" für viele Einwohner wichtig ist, so Kathrin Holder.

Für ein Fünftel ist der Bereich "Pflege und Betreuung" bereits heute interessant, da eine Person im Haushalt regelmäßigen Unterstützungsbedarf hat. Diese Pflege werde in 78 Prozent aller Fälle von Familienangehörigen geleistet, 29 Prozent nehmen Angebote der Nachbarschaftshilfe oder ambulante Pflegedienste in Anspruch. Dies zeige, "dass die Netzwerke in Ebhausen gut funktionieren", erklärte die Hauptamtsleiterin.

Die ganz große Mehrheit der Befragten (82 Prozent) wünscht sich zwar, auch im Alter in den eigenen vier Wänden zu bleiben – allerdings gaben auch fast 60 Prozent der Befragten an, dass ihre Wohnungen oder Häuser nicht seniorengerecht sind. Kein Wunder, dass auch in Ebhausen der Bedarf nach Betreutem Wohnen steigt. Unterm Strich zieht man im Rathaus den Schluss, dass die Ebhauser Bürger derzeit im Großen und Ganzen zufrieden sind mit den Angeboten für Senioren, doch in einigen Jahren könnten sie vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung nicht mehr ausreichend sein.

Im Rathaus sieht man nun drei Schwerpunkte, zu denen die Schaffung der Stelle eines "Kümmerers" gehört, um die Seniorenarbeit in der Gemeinde zu optimieren. Ein weiteres Zukunftsthema wird die Schaffung eines Alten- und Pflegeheims mit der Option für weitere seniorengerechte Wohnformen sein. Daneben soll der Aufbau einer altersgerechten Infrastruktur fortgesetzt werden, wie gemeinsames Mittagessen, Rufauto oder alters- und behindertengerechte Fußwegverbindungen. "Es ist gut, dass sich die Gemeinde diesem wichtigen Thema annimmt", meinte SDW-Rätin Sigrid Schenitzki. Denn die Ergebnisse zeigen in ihren Augen, "dass wir Angebote brauchen". Beeindruckt zeigte sie sich von der hohen Rücklaufquote, "die man sich bei jeder Umfrage wünschen würde".