Vor allem die Jungs interessierten sich für die Ritterrüstung und die Waffen Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm des Forums Ebhausen macht eine kindgerechte Führung im Schloss möglich

Von Christel Hellwig

Ebhausen. Eine kleine, aber überaus motivierte Schar von Kindern machte sich beim Ferienprogramm des Forums Ebhausen auf den Weg nach Altensteig. Der steile Weg zur Burg wurde in Rekordzeit erklommen. Im Schloss angelangt, wartete bereits Marianne Pfitzer, um den wissbegierigen Kindern einiges über das Leben im Schloss nahe zu bringen. Dass es damals kein elektrisches Licht gab und die Räume selbst bei Tageslicht ziemlich dunkel waren, konnten die Schlossbesucher selber erfahren.

Vor allem die Buben interessierten sich für die Ritterrüstung und die Waffen, welche in den Vitrinen ausgestellt waren. Ein Schwörstab wurde bestaunt, mit dem im Mittelalter zusammen mit der Bibel die Wahrheit bezeugt wurde.

In einem Modell der mittelalterlichen Stadt Altensteig sind Stadtmauern und Tore zu sehen, die damals die Bewohner der Stadt schützten. Dass die Altstadt sich seit dieser Zeit nicht wesentlich verändert hat, ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es keine großen Brände gab und die Stadt im Krieg nicht zerstört wurde. In den alten Häusern durften damals laut Gesetz keine offenen Feuerstellen unterhalten werden, die Frauen brachten ihr Brot dem Bäcker zum Backen.

Eine Truhe, mit eisernen Beschlägen versehen, war leider keine Schatztruhe. Sie entpuppte sich als Schneidertruhe, mit der Kleider auf den Markt transportiert wurden.

In der Schlossküche mit dem überdimensionalen Rauchabzug über dem offenen Feuer lernten die Besucher einiges über die Lebensmittelzubereitung. Alte Waagen, riesige Kessel, ein Mostfass und ein Waffeleisen für das offene Feuer ließen erahnen, dass das Kochen damals mit viel Arbeit verbunden war.

Auf großes Interesse stieß das Modell der Wasserstube von Monhardt. Flößerstiefel, Wieden und der Stab zum Lenken des Floßes ließen Vorfreude auf das baldige Flößerfest aufkommen.

In der Gerberstube konnten die Kinder den Weg des Leders bis zum Schuh nachvollziehen. Einen Leisten mit der Lederbespannung einmal in der Hand zu halten, war für sie ein besonderes Erlebnis. Warum der Schuhmacher einen Glaskolben neben der Kerze aufgestellt hatte, konnten die Kinder nicht auf den ersten Blick erkennen Aber bald fanden sie heraus, dass dadurch das Licht heller wurde. Großen Spaß hatten die Schlosserkunder beim Entdecken des Plumpsklos. Ernste Gesichter gab es dann in der Hölle, als die Halsgeigen und Schandmasken unbedingt anprobiert werden mussten.

Die sehr kindgerechte Führung in einem Museum zum Anfassen machte den Kindern große Freude. Der Schlossbesuch wurde mit einem Picknick im Burghof und dem Besuch des Spielplatzes abgeschlossen. Nach dem Abstieg zurück in die Unterstadt gab es noch ein Eis, bevor der Bus die Kinder wieder nach Ebhausen zurückbrachte.