Die Fläche nördlich der Gärtnerei Längle (rechts) an der Seedorfer Straße (Bildmitte) könnte einmal Raum für neue Gewerbebetriebe in Dunningen bieten. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Flächennutzungsplan: Gemeinderat lässt mögliche Entwicklungsflächen prüfen / Weichen rechtzeitig stellen

Dunningen ist in einer glücklichen Lage: Die Nachfrage nach Wohnbauflächen verharrt seit Jahren auf hohem Niveau, und auch einige Gewerbebetriebe haben die attraktive Lage entdeckt. Da gilt es vorzusorgen, bevor die Flächen knapp werden.

Dunningen. Eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist hier das Mittel der Wahl. Er weist langfristig die Art der Nutzung (wie der Name schon sagt) von zu überplanenden Flächen im Gemeindegebiet aus und beantwortet die Frage, in welche Richtung sich die Gemeinde in den kommenden Jahren entwickeln will.

Dabei muss die Gemeinde die Lage der Flächen, deren Anbindung an die vorhandene Infrastruktur, wie Straßen oder Kanalisation, und schlussendlich ihre Nutzung als Wohn- oder Gewerbegebiet definieren. Allerdings muss der Flächenbedarf gegenüber dem Regierungspräsidium begründet werden.

Die Politik schiebt allerdings dem Ausgreifen von Wohnbaugebieten auf die grüne Wiese einen Riegel vor und fordert, zunächst die Nutzung von brachliegenden Flächen innerorts den Vorrang zu geben. Auch die Maßnahmen der Nachbargemeinden sind bei einem solchen Verfahren nicht außer Acht zu lassen. Und da sich bei der Nachfrage nach Bauplätzen keine Abschwächung abzeichnet, gilt es auch, nicht zu trödeln, um der Bevölkerungsentwicklung nicht hinterher zu hinken, sonst könnte es in zwei bis drei Jahren in Dunningen keine verfügbaren Bauplätze mehr. Verkompliziert wird die Lage noch, indem die Bevölkerungszahl die Größe der zu überplanenden Fläche einschränkt.

Also keine leichten Voraussetzung für die "Dritte Fortschreibung des Flächennutzungsplans für den Verwaltungsraum Dunningen/Eschbronn 2015 bis 2030".

Die Verwaltung der Gemeinde ist jedenfalls der Meinung, jetzt sei es Zeit zu handeln, um die Verfahren zur Entwicklung der in Frage kommenden Flächen rechtzeitig abzuschließen.

Bürgermeister Peter Schumacher hatte einen Teil der Hausaufgaben bereits erledigt und mit dem Regierungspräsidium die ins Auge gefassten Erweiterungsflächen durchdiskutiert. Und er hatte gute Nachrichten mitgebracht. Die Beamten in Freiburg haben keine grundsätzlichen Bedenken. Auch das Landratsamt Rottweil hat zwischenzeitlich seine Unterstützung zugesagt.

Sechs bis sieben Hektar werden benötigt

André Leopold vom Rottweiler Planungsbüro hatte sich die Gemengelage angesehen und entwicklungsfähige Flächen ins Auge gefasst, die er in jüngster Sitzung im Gemeinderat vorstellte. Nach seiner Schätzung benötigt die Gesamtgemeinde bis zum Jahr 2030 ortsteilübergreifend rund sechs bis sieben Hektar im Wohnbaubereich und circa zehn Hektar für gewerbliche Ansiedlungen. Zunächst stellte Leopold die gegenwärtige Situation vor, die auch in seinen Augen zum Handeln zwingt.

Besonders eng geht’s im Baugebiet Stockäcker/Bösinger Weg zu, wo nur noch ein Platz verfügbar ist. Hier waren die Nachfrage-Erwartungen weit übertroffen worden.

In "Hüttensberg-Mitte" stehen von einst 37 Plätzen nur noch 16 bereit. Bei der geplanten Erweiterung der Eschenwiesen in Seedorf liegen bei 25 Plätzen auch schon wieder 32 Anmeldungen vor.

Für eine Entwicklung der Wohnbauflächen in Seedorf bieten sich laut Leopold Erweiterungen in den Bereichen Eschenwiese und Hochwiese an. Zudem schlägt er die Bereiche Bergstraße/Im Tal und zwischen dem Auweg und der Heiligenbronner Straße vor. Für das Gewerbe könnten das Gebiet Schafwiese-Hummelberg und der Bebauungsplan Schafhaus überplant werden. In Dunningen-Ort wären laut Leopold weitere Wohnbauflächen durch eine Erweiterung in "Brunnenäcker-Steineleh" bis zum Herrenzimmerner Weg und "Eichwäldle-West" in Richtung Osten zu bewerkstelligen. Für das Gewerbe könnte man die Gebiete Kirchöhren-Nord erweitern und neues Gelände östlich der Seedorfer Straße nördlich von Blumen Längle erschließen.

Fläche geht von Seedorf wieder zu Lackendorf

Im Ortsteil Lackendorf steht die Erweiterung des Wohnbaugebiets Stockäcker-Bösinger Weg II ganz oben auf der Liste. Dabei könne man jene Fläche, die zwischenzeitlich rein rechnerisch dem Ortsteil Seedorf zugeschlagen worden war, wieder Lackendorf zurechnen.

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung einstimmig, die dritte Fortschreibung des Flächennutzungsplans auf der Basis der vorgestellten Überlegungen weiter voran zu treiben.