Besondere Erkenntnisse über Hochsitze, Kitze und Hasen / Junge Füchse bleiben im sicheren Bau

Dunningen. Die Schüler der Jacob-Mayer-Schule (Förderschule) Dunningen und ihre Inklusionsklassen der Grundschule Seedorf erlebten zwei Waldtage mit dem Jäger.

Schon das ganze laufende Schuljahr verbringen die Schüler der Klassen 8 und 9 der Jacob-Mayer-Schule jeden Mittwoch im Wald. An diesem Waldtag lernten sie in einem Revier die einheimischen Wildtiere kennen und beobachten, setzen Hochsitze instand und bekamen hautnahe Einblicke in das breite und ehrenamtliche Aufgabengebiet eines Jägers und Naturschützers.

Die Schüler errichteten außerdem weitestgehend selbstständig einen eigenen, neuen Hochsitz. Begleitet und angeleitet wurden die Jacob-Mayer-Schüler von ihrem Klassenlehrer Moritz Koch und dem Fachlehrer Bührer. Jetzt konnten sie ihr erworbenes Wissen und ihre Erfahrungen den Schülern der Klasse 4b der Grundschule Seedorf und deren Klassenlehrerin weitergeben.

Im Rahmen einer inklusiven Begegnungsmaßnahme trafen sich die beiden Klassen im Revier und konnten bei einem Lerngang durch den Wald sehr viel erleben. Schon am Treffpunkt hatten sie sehr viel Glück, denn vier Feldhasen saßen auf der Wiese, wärmten sich in der Morgensonne und ließen sich eine Zeit lang beobachten.

Ein paar Meter weiter, am Fuchsbau, hofften alle darauf, dass sich auch die Jungfüchse zeigen mögen. Doch trotz größter Anstrengungen, möglichst leise zu sein, blieben die Füchschen lieber im sicheren Bau. Trotzdem gab es etwas zu entdecken: An einem Fuchspräparat konnten die Kinder und Jugendlichen die Größe, Farbe und Fellbeschaffenheit, sowie die Zähne und Pfoten des Fuchses sehen und fühlen.

Dachs ausgesprochener Tiefbau-Spezialist

In direkter Nachbarschaft hatte es sich eine Dachsfamilie in einem großen, weit verzweigten Bau gemütlich gemacht. Die Schüler waren von der Menge des frischen Aushubs fasziniert. Der Dachs muss also ein absoluter Tiefbau-Spezialist sein. Das bestätigte sich dann am Dachspräparat: Der Dachs hat lange Krallen, sodass seine Pfoten eher Baggerschaufeln gleichen.

Die Jacob-Mayer-Schüler präsentierten stolz ihren Hochsitz und erklärten, warum denn ein Jäger einen Hochsitz benötigt und welche Hochsitztypen es gibt. Besonders beeindruckt waren die Grundschüler von den funktionsfähigen und originalgetreuen Hochsitzmodellen, die die Jacob-Mayer-Schüler komplett selbstständig gebastelt haben.

Während einer kleinen Vesperpause genossen der ein oder andere die Sicht von oben. Anhand eines präparierten Kitzes und Gehörnen erfuhren die Grundschüler von den Größeren viel Neues und Erstaunliches über das Rehwild.

Auf dem Weg zur Suhle und dem Malbaum, Stellen an denen sich das Schwarzwild gerne aufhält, entdeckten die Schüler in einer schlammigen Pfütze verschiedene Fährten. Vor allem bei der charakteristischen Spur des Dachses konnten die Schüler ihr Wissen schon anwenden, denn die langen Krallen sind deutlich im Abdruck zu sehen. An der Suhle und dem Malbaum, wo sich die Wildscheine gerne kratzen und reiben, konnten die Kinder und Jugendlichen anhand eines ausgestopften Frischlings und einer Sauschwarte altersbedingte Unterschiede sehen und fühlen. Zu früh mussten die Schüler schon wieder den Weg zu den Autos antreten. Gerne hätten die Schüler noch mehr Zeit im Wald verbracht und noch mehr.

Immerhin konnten noch einige Fragen, vor allem zum "Jägersein", beantwortet werden. Nach dem enthusiastischen Bericht der Klasse 4b, wollen nun auch andere Klassen der Grundschule Seedorf mit dem Jäger in den Wald.