Der gut erhaltene Gewölbekeller wurde von den zahlreichen Interessierten staunend in Augenschein genommen. Foto: Reichert Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederkranz bietet bei Thementagen Führung durch den Eiskeller und Filmvorführung

Von Josef Reichert

Dunningen. Anlässlich der Thementage "Kunst und Kultur", bot der Liederkranz Dunningen eine Führung im Eiskeller der ehemaligen Wehlebrauerei sowie einen Heimatfilm aus den 60er Jahren.

Der Vorsitzende des Liederkranz, Karl-Heinz Bantle, verstand es gut, zunächst vor dem Keller den über 50 Interessierten Besuchern über die Familie Wehle, Landwirtschaft, Brauerei, Eiskeller und die Tenne zu berichten.

So wurde die Brauerei und Gastwirtschaft 1847 von Johann Wehle aus Grünmettstetten erworben. Zu dieser Zeit gehörte auch eine Landwirtschaft mit bis zu 20 Pferden dazu, die auch für die "Logistik" des Betriebs eingesetzt wurden.

Da Eis ein wichtiges Produkt zur Lagerung von Bier war, wurde der Keller um das Jahr 1870 gebaut. Das Eis wurde im Dunninger Eisweiher gebrochen und dann in den Keller eingebracht. Auch wurde zu der Zeit ein Eisgalgen auf dem heutigen Parkplatz erstellt, und im Winter durch eine Wasserleitung zur Gewinnung von Eiszapfen berieselt. 1874 wurde dann über den Keller eine Überdachung angebracht, die aber sechs Jahre später einem Brand zum Opfer fiel.

Nach dem Brand wurde statt der ursprünglichen Überdachung der Keller mit einer Fahrremise überbaut. Interessant war es auch, zu hören, dass während des Zweiten Weltkriegs bei Luftangriffen Bewohner aus der Nachbarschaft im Keller Unterschlupf fanden. Der nahezu 40 Meter lange und sechs Meter breite Gewölbekeller, der aus drei Räumen besteht, ist gut erhalten und begehbar, aber gesetzlich nicht mehr zulässig, da ein zweiter Ausgang fehlt.

1973 war es der damalige Vorsitzende Anton Bantle, der zum Ausbau der Tenne einen Vorschlag einbrachte. Gesagt und getan. Am 1. Mai 1975 wurde eröffnet. Karl-Heinz Bantle heute: "Die Riesenanstrengung des damaligen Vorstandes und seiner Sänger kann ich nicht genug herausheben und ein hohes Lob an alle aussprechen, die Hand angelegt haben.

Anschließend ging es in die Tenne, wo die Besucher fast 100 Bilder aus früherer Zeit in DIN A4 Format, vor allem von Wohn- mit landwirtschaftlichen Gebäuden betrachten konnten. Den folgenden "Heimatfilm", den Guido Mauch vorführte, fand großen Beifall, wurde doch sehr oft in der Runde gerätselt, ob es gerade der Fritz, Otto, die Hilde oder die Anna war, die kurz im Film zu sehen war.