Mit traumhafter Musik und Gesang auf Ungarisch, Ukrainisch, Englisch und Deutsch bereiten die Gäste aus der Ukraine ein besonderes Hörerlebnis. Fotos: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder-Bote

Mukatschewo: Ukraine-Hilfe feiert 20. Geburtstag / Musikbegei­sterte Familie Popovics gibt Konzert

Von Tatsiana Zelenjuk

Die Dunninger Initiative "Ukraine-Hilfe" feierte mit vielen Helfern, Spendern und Gästen das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft.

Dunningen. Aus dem befreundeten Mukatschewo waren Bischof Antal und Familie Popovics mit einem kleinen Familienchor angereist, um den Festabend mitzugestalten und sich bei der Gemeinde für die langjährige Unterstützung zu bedanken. Mukatschewo ist eine Stadt in Transkarpatien – einem Gebiet im äußersten Westen des Landes. Mit dieser Region sind Dunninger seit 1996 verbunden.

"Alles hat mit unserer alten Orgel angefangen", erinnert sich Karl Mauch, Initiator der Partnerschaft. Über das Hilfswerk "Renovabis" hatte die Orgel aus Dunningen ihren Weg in die katholische Kathedrale in Mukatschewo gefunden. "Zu dritt haben wir sie dorthin gebracht und aufgebaut", erzählt Mauch. Diese besondere Begegnung sei der Auslöser für den Start der Ukraine-Hilfe-Aktion gewesen.

Auch Mauchs Mitstreiter denken am Festabend an die ersten Hilfstransporte zurück. Sie haben Fotos dabei – aus dem Jahr 1996. Sie erinnern sich an die schwierigen Prozeduren an der Grenze und bei der Zollbehörde, aber auch an die strahlenden Gesichter der Kinder und die Worte der Dankbarkeit.

Für die Feier im Pfarrsaal hatte die große, musikbegeisterte Familie Popovics aus Mukatschewo – Eheleute mit ihren Kindern, Neffen und Nichten – ein anspruchsvolles Konzert vorbereitet. Klare Stimmen, ergreifende Melodien, Klänge von Geige, Klavier und Flöte – mit traumhafter Musik und Gesang auf Ungarisch, Ukrainisch, Englisch und Deutsch bereiteten die Gäste aus der Ukraine ein besonderes Hörerlebnis.

Marta Popovics bedankte sich bei den Dunningern im Namen aller Bedürftigen: "20 Jahre lang in Verbindung zu bleiben, einer Gemeinde ständig zu helfen – das ist nicht selbstverständlich." Das erfordere viel Geduld, Wille und Vertrauen. "Viele gute Menschen aus Dunningen" hätten Kindern, Senioren und Familien in Mukatschewo geholfen und somit die verlorene Hoffnung zurückgegeben, sagte Popovics. Auch wichtige Projekte seien dank der Zusammenarbeit entstanden, zum Beispiel die Aufklärungsarbeit zum Thema Abtreibungen.

Stellvertretende Bürgermeisterin Inge Erath bedankte sich für das Konzert und unterstrich das besondere Engagement der Familie Mauch in all den Jahren. Dem Bischof Antal überreichte sie ein Buch über die Gemeinde Dunningen als kleines Dankeschön und Erinnerung.

"Unsere Wohltäter", so nannte Bischof Antal die Dunninger Einwohner. Er erzählte über die Geschichte seiner Diözese, über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine und dankte für die jahrelange Unterstützung. Eine beachtliche Spende – 5000 Euro – nahm Bischof Antal am Festabend von den Vertretern des Ibichhofs entgegen. Der Ibichhof, ein Freizeitheim der katholischen Kirchengemeinde Dunningen, spendet seine Erlöse ausschließlich an soziale Projekte.

Der Dunninger Pfarrer Hermann Barth, der vor drei Jahren selbst in Mukatschewo zu Gast gewesen war, betonte: "Die Partnerschaft besteht nicht nur durch finanzielle Mittel, sondern in erster Linie von Angesicht zu Angesicht." Diesen persönlichen Kontakt gelte es auch weiterhin zu pflegen, so Barth.