Nabu Mitglieder beobachten den Abflug der Steinadler in ihr Jagdrevier. Foto: Nabu Foto: Schwarzwälder-Bote

Nabu Dunningen auf Info-Tour im Nationalpark Berchtesgaden / Von der Monokultur zum artenreichen Mischwald

Dunningen. Mit 24 Personen waren der Nabu-Ausschuss und einige Mitglieder drei Tage im Nationalpark Berchtesgaden unterwegs.

Am ersten Tag ging es mit dem Biologen Toni Wegscheider durch die Wimbachklamm ins Wimbachgries, wo die Teilnehmer viel Wissenswertes über die geologischen Gegebenheiten, seltene Pflanzenarten, insbesondere verschiedene Orchideen und die Steinadlervorkommen der Region erfuhren. Trotz schlechtem Wetters wurden zwei der Adler gesichtet, die in der kurzen Trockenperiode zur Jagd aufgestiegen waren.

Die Steinadler haben zwischenzeitlich wieder alle möglichen Reviere in der weiteren Umgebung besetzt, aber aufgrund des nasskalten Wetters sind von ursprünglich zehn Jungen aktuell nur noch drei Jungvögel am Leben.

Am zweiten Tag ging es dann auf den Jenner, wo tolle Blumenwiesen und Felsgebiete bestaunt wurden. Besonders die große Zahl an Trollblumen, die bei uns teilweise vom Aussterben bedroht sind, erstaunte die Teilnehmer. Es regnete nicht nur, sondern im oberen Teil der Wanderung schneite es sogar, was aber der Stimmung nicht schadete.

Toni Wegscheider hatte wieder allerhand Informationen über den Nationalpark in diesem Bereich, aber auch lustige Ereignisse zu erzählen. Am Sonntagmorgen machte der Großteil der Gruppe eine Tour im Klausbachtal, wo die Naturgewalten des Wassers bestaunt wurden. Die Orchideen standen teilweise wie gesät, wobei der Frauenschuh bereits verblüht war. Bei den Führungen wurde auch auf die Borkenkäfersituation im Nationalpark und den Umbruch von Fichtenmonokulturen in artenreichen Mischwald eingegangen. Durch die Pflegehiebe in einem 500 Meter breiten Gürtel im Randbereich werden Übergriffe auf angrenzende Wälder vermieden. Der gesellige Teil nach den Exkursionen kam auch nicht zu kurz.