Ausflug des SPD-Ortsvereins nach Haslach / Auf den Spuren von Heinrich Hansjakob gewandelt

Dunningen. Klein, bescheiden, aber absolut gelungen: So wie das besuchte Städtchen Haslach fiel auch der Vereinsausflug des SPD-Ortsvereins aus.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln – Bus und Bahn – machten sich die Sozialdemokraten und ihre Gäste auf ins Kinzigtal, um dort das gelungene Zusammenspiel von historischer Bausubstanz, Fremdenverkehr, Marketing und Stadtentwicklung zu erfahren.

Martin Schwendemann, der Leiter des Amtes für Kultur, Marketing und Tourismus führte die knapp 30-köpfige Gruppe durch die historische Fachwerk-Altstadt. Kurzweilig und humorvoll erläuterte er die Anstrengungen der Stadt, einerseits das Flair der mittelalterlichen Marktstadt mit ihren romantischen Gassen zu erhalten, andererseits aber dafür zu sorgen, dass die Gebäude kommerziell oder kulturell genutzt werden.

Mit mancher Hintergrundinformation beleuchtete er Zusammenhänge, die so für Nichteingeweihte nicht zu erkennen sind. Wer hätte schon gedacht, dass die St. Christophorus Kirche im alten Kapuzinerkloster zum Teil mit Hilfe des Vermögens der in Haslach hingerichteten Hexen erbaut wurde?

Nach dem Mittagessen in einem Traditionsgasthaus gehörte der Nachmittag dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt, dem Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Hansjakob. Man kann ihn mögen oder auch nicht, den Haslacher Bäckerssohn und späteren Großbürger, höchst interessant ist das, was in seinem Altersruhesitz Freihof gezeigt wird, allemal. Ein Egozentriker und Querkopf, ein bissiger Kritiker seiner Kirche und ein genauer Beobachter der Bauern, Handwerker, Bürger und Handelsleute des badischen Schwarzwaldes im 19. Jahrhundert, ein erzkonservativer Politiker und ein Grandseigneur – all diese Facetten seiner widersprüchlichen Persönlichkeit wurden deutlich. Nach einem kleinen Stadtbummel reiste die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen zurück ins heimatliche Dunningen.