Bei Schriftleiter Andreas Wilbs laufen die redaktionellen Fäden zusammen. Foto: Wilbs Foto: Schwarzwälder-Bote

"Die Brücke": 25 Autoren zeigen wieder buntes Kaleidoskop der Gemeinde Dunningen

Dunningen. Mit einer Auflage von 700 Exemplaren startet das Dunninger Jahrbuch "Die Brücke" in das vierte Jahrzehnt.

Das Herausgeberteam aus Schriftleiter Andreas Wilbs, Dominik Sinner, zuständig für die Text- und Bildgestaltung, und den Fotografen Fritz Rudolf und Rudi Merz, präsentiert ein Kaleidoskop von Berichten in Wort und Bild, das bei den rund 500 Beziehern der "Brücke" auf großes Interesse stoßen wird.

Seit 1986 erhalten auswärts wohnende Dunninger in aller Welt, so etwa auch in Australien, China oder in Nord- und Südamerika, diese Jahresgabe zum Weihnachtsfest von ihrer Heimatgemeinde zugesandt. Rund 150 Einheimische haben das Jahrbuch entweder abonniert oder erwerben es im freien Verkauf und 200 Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins erhalten es ebenfalls als Jahresgabe des Vereins.

Die "Brücke" ist von Jahr zu Jahr mehr zu einem Gemeinschaftswerk engagierter Bürger geworden. 25 Autoren aus allen drei Ortschaften im Alter zwischen 20 und 90 Jahren haben zur Feder gegriffen, um über Themen aus Geschichte und Gegenwart zu schreiben.

So berichtet etwa die 20-jährige Studentin der Tiermedizin, Lea Käppeler, über ihre interessante, aber auch mühevolle Arbeit auf der Alpe Ahorni im schweizerischen Simmental während der Semesterferien.

Der bald 90-jährige Reinhold Burri (Ronne) stellt seinen Klassenkameraden und Banknachbarn Albert Keck aus der gemeinsamen Zeit zwischen 1934 und 1942 an der Volksschule in Dunningen vor. Nach dem Krieg verlief ihr Leben in getrennten Bahnen, bis sie sich nach über 50 Jahren wieder als Rentner in Spaniens Süden trafen und dort in enger Nachbarschaft leben.

Gemeinderat Frank Maier beleuchtet die "Causa Dr. Kröger", Rainer Pfaller lässt die 40-jährige Geschichte des Seedorfer Ortschaftsrates Revue passieren.

Der Junghistoriker Moritz Seeburger setzt sich mit dem Inhalt einer Urkunde von 1435 auseinander, in der sich die Dunninger Bauernschaft "aus freien Stücken" in die Herrschaft der Reichstadt Rottweil begab. Rudi Merz bedauert in seinem "Nachruf" auf das renommierte Gasthaus Hirsch, dass mit dessen Schließung ein Stück dörflicher gastronomischer Kultur verloren ging.

Lesenswert ist auch der Bericht von Josef Schick über die Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Mukachewo, die seit nunmehr 20 Jahren insbesondere von der Familie Karl und Margarethe Mauch betreut wird. Im Hinblick auf das 111-jährige Jubiläum im kommenden Jahr erzählt Martin Mauch von den Anfängen der Narretei. Natürlich meldet sich auch der Herausgeber, die Gemeinde Dunningen, zu Wort.

Amtsverweser Peter Schumacher blickt beispielsweise auf die Gründung des Flüchtlingsnetzwerkes durch Ehrenamtliche zurück und zieht ein vorläufiges Fazit. Für Dunningen können man feststellen: "Ja, wir haben es geschafft!" Eine Sterbetafel, Statistiken über die Zahl der Geburten, der Eheschließungen und der Taufen und über die Bevölkerungsentwicklung der 6000-Einwohner Gemeinde sowie die Jahreschroniken aus den drei Ortsteilen Lackendorf (Alwin Staiger), Seedorf (Rudi Merz) und Dunningen (Julius Wilbs) beschließen das 150 Seiten mit über 100 Fotos umfassende Werk, das von Dominik Sinner grafisch gestaltet wurde. Das Jahrbuch ist zum Preis von 15 Euro im Bürgerbüro zu erwerben.