Bezirksdirigentin Sandra Keller trieb das Dirigentenorchester zu Höchstleistungen. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumskonzert: Dirigentenorchester demonstriert Ausnahmestellung

Ein in Deutschland einmaliges Highlight erlebten die Besucher der Jubiläums-Matinee "30 Jahre Dirigentenorchester" in der Aula der Realschule Dunningen.

Dunningen. In seiner Begrüßung hob der Vorsitzende der Kreisvereinigung Rottweil, Thomas Hug, dieses Alleinstellungsmerkmal hervor, dass seit mehr als 30 Jahren Dirigenten und Leistungsträger der Kreisvereinigung im "DirO" zusammen musizieren. Nicht allein, dass diese engagierten Dirigenten selbst Orchester leiteten oder Schüler unterrichteten, sie zeigten in ihren Konzerten auch als echte Vorbilder "was sie selber drauf haben".

Die Idee zur Gründung eines Dirigentenorchesters hatte Renate Riedlinger. Sie wurde mit vielen anderen Orchestermitgliedern im feierlichen Rahmen des Konzerts geehrt.

Das Dirigat in diesem Jubiläumskonzert übernahmen abwechselnd Bezirksdirigentin Sandra Keller und der stellvertretende Kreisdirigent Uwe Rapp.

Dem Anlass entsprechend stand als brillante Eröffnung die "Ouvertüre Furiant" von Adolf Götz, die mit raschen Tempi, kräftigen Akzenten, Synkopen und Taktwechseln schon sehr viel von der Spielkunst und dynamischen Gestaltungskraft der Orchestermitglieder offenbarte.

Dirigent Uwe Rapp gelang es mit seiner beredten Zeichengebung, das Orchester vom ersten Moment an mitzureißen.

Mit Wucht und Vehemenz startete die "Rhapsodia" von Robert Finn (Arr. H.-G. Kölz) unter der präzisen Stabführung von Sandra Keller. Das markante Thema des Elektroniums verwandelte sich in bizarre und abrupte Stakkati, doch erwiesen sich die Spieler auch als Meister der leisen Töne, ehe sie im Finale wieder das majestätische Thema mit gravitätischer Würde wiederkehren ließen. Mit der "Werziade" von Fritz Dobler ließen die weit gereisten Musiker, die auch den südamerikanischen Kontinent besucht hatten, Erinnerungen an heiße lateinamerikanische Rhythmen und Melodien aufleben. Gepfefferte Percussion mit Cowbells, treibende Rhythmik und zarte Harmonien vereinigten sich zu einem regelrechten Hexenkessel.

An diese Hochstimmung knüpfte das Orchester im zweiten Konzertteil mit dem bekannten Arrangement "Conga del Fuego Nuevo" mit quirliger Tanzmelodie und einem Rhythmus, der in die Beine ging, an. Faszinierend war der Kontrast zwischen furios-rasanten Figuren und langsamen Passagen.

Brillanter Schlusspunkt

Beim Titel "Venti d’ Oriente" von G.P.Reverberi in einer Bearbeitung von H.-G. Kölz leiteten mächtiges Elektronium und Schlagzeug eine Passage mit flüssigen Läufen ein. Angeführt vom locker gespielten Sopransolo (Leila Witz) vereinigten sich die Stimmen bald zu schönen Harmonien, die schließlich wieder in zackige Figuren mündeten.

Den brillanten Schlusspunkt setzte das Orchester mit Schwung und Pep mit der "Stevie Wonder Hit-Collection" in einem Arrangement von W. Ruß. Scheinbar mühelos wurden die virtuosen Läufe der bekannten Hits bewältigt. Auf den rockigen Part mit fetzigem Schlagzeug und Klatschen im Off-Beat folgte ein leidenschaftlich tänzerischer Teil, der bald das ganze Orchester wie ein Wirbelwind erfasste.

Der lang anhaltende begeisterte Applaus der Zuhörer wurde belohnt mit der atemberaubend rasanten Zugabe des "Rootbeer-Rag", wobei die Spielfreude und Spiellust bei allen Mitgliedern aus den lächelnden Gesichtern sprach.

Am Schluss sprach der Kreisvorsitzende dem Orchester mit seinen beiden Dirigenten ein großes Kompliment aus und rief die Kreisvereine auf, dem Orchester weiterhin qualifizierte Spieler zur Verfügung zu stellen. Das Jubiläumskonzert klang aus mit einem Stehempfang.