Forstleute aus Nordrhein-Westfalen ließen sich in Dunningen über die Weißtanne informieren, rechts Dunningens Bürgermeister Gerhard Winkler. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Besuch aus Nordrhein-Westfalen im Dunninger Gemeindewald / Fachgespräche unter Forstleuten

Von Peter Schönfelder Dunningen. Der gute Ruf des Dunninger Gemeindewaldes ist bis nach Westfalen gedrungen. 22 Personen des Forstamts Lüdenscheid aus dem Innen- und Außendienst machten sich gestern über die Waldwirtschaft am Rande des Schwarzwalds kundig.

Die Besucher im Dienste des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen unter der Leitung des Forstamtsleiters Bernd-Josef Schmitt hatten den weiten Weg aus dem Märkischen Kreis, der einen Teil des nordwestlichen Sauerlandes einnimmt, auf sich genommen, weil sie sich besonders für die Weißtanne interessieren, ein typischer Baum der Schwarzwaldrandlagen. Wie sagte ein Teilnehmer? "Wir wollen erfahren, ob die Weißtanneauch etwas für uns ist." Die Forstleute waren einen Tag zuvor noch im Bereich des Forstamts Freudenstadt unterwegs gewesen.

Der Leiter des Rottweiler Kreisforstamts, Uwe Sperlich, und Revierleiter Bernd Unglaube hatten ein umfangreiches Programm ausgearbeitet, um den Kollegen möglichst viel Wissenswertes über die Waldwirtschaft der Region zu zeigen. Das Forstamt Lüdenscheid ist für 15 Städte und Gemeinden mit rund 32 000 Hektar Privatwald, deren Besitzer in Forstbetriebsgemeinschaften organisiert sind, und 5000 Hektar Staatswald zuständig.

Dunningens Bürgermeister Gerhard Winkler hatte es übernommen, bevor es dann richtig forstwirtschaftlich wurde, den Kreis Rottweil und die Gemeinde Dunningen vorzustellen. Winkler skizzierte kurz die Rolle, die der Kommunalwald in der Gemeinde spielt. So erlöse Dunningen durch Holzverkäufe zwischen 300 000 und 350 000 Euro als Gewinn aus dem Wald. Die Zusammenarbeit mit dem Forstamt funktioniere hervorragend, betonte der Bürgermeister.

Die Gemeinde unterhalte eine sechsköpfige Waldarbeiterrotte, die auch in den Nachbargemeinden im Einsatz sei. Eines der zahlreichen Beispiele interkommunaler Zusammenarbeit. Dennoch würden 40 bis 50 Prozent der Holzausbeute durch Vollernter, sogenannte Harvester, erbracht.

Auch das Problem der Wildschäden und die Schwierigkeit, Nachfolger für die Jagdpächter zu finden, sprach Winkler an. Die Besucher hörten in diesem Zusammenhang vom sogenannten Rottweiler Modell, bei dem die Erfüllung der Abschussquote finanziell belohnt wird. Die Erfahrungen hätten inzwischen gezeigt, dass der Verbiss durch Wild zurückgegangen sei, was an weniger Schutzmaßnahmen für die jungen Bäume zu erkennen sei. Was der Gemeinde wiederum Geld spare. Die Gemeinde Dunningen sei auch eine der ersten gewesen, die sich den nachhaltigen Energien zugewandt habe, sagte Winkler nicht ohne Stolz. In diesem Bereich spiel der nachhaltige Brennstoff Holz eine wichtige Rolle. Als 1995 in der Schule ein Holzhackschnitzelheizung eingebaut wurde, sei er noch belächelt worden, inzwischen habe sich herausgestellt, dass dies der richtige Weg gewesen sei.

Schließlich machten sich die Forstleute auf den Weg in den Wald, in dem Unglaube und Sperlich einige beispielhafte Stationen für die Besucher vorbereitet hatten.