Ehrenamtliche unterstützen Flüchtlinge. Foto: Roesseler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ehrenamtliche große Stütze / Flüchtlinge werden immer selbstständiger

Dunningen. Als im Jahr 2015 ein großer Strom an Flüchtlingen nach Dunningen kam, wurde ein Netzwerk mit verschiedenen Arbeitskreisen gegründet, um die Integration so gut wie möglich zu stemmen. Das berichtete Concetta Frech, Leiterin des Bürgerbüros und Koordinatorin der Lenkungsgruppe, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Momentan sind in Dunningen und seinen Ortsteilen Lackendorf und Seedorf insgesamt 69 Flüchtlinge untergebracht.

Bürgermeister Peter Schumacher lobte die Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, sich den Flüchtlingen anzunehmen. "Der Zusammenhalt, der im ländlichen Raum noch da ist, ist aller Ehren wert", sagt er. "Ohne die Ehrenamtlichen wären wir heute nicht so weit, wie wir es sind", pflichtete Frech ihm bei. "Wir haben Glück, dass wir so viele engagierte Bürger haben, das ist das A und O. Deshalb haben wir auch ein so gutes Level hier in Dunningen." Im Gespräch mit unserer Zeitung schilderte sie die Integrationswilligkeit der meisten Flüchtlinge: "Wir haben wirklich tolle Familien hier. Die Kinder sind in den Vereinen und haben gleich Anschluss gesucht – und auch gefunden."

Insgesamt sieben Arbeitskreise wurden gegründet. Zwei davon wurden mittlerweile zurückgezogen, da sie nicht mehr benötigt werden, erläuterte Frech. Die Arbeitskreise Sprache, Patenschaften, Arbeit und Beruf, Kleiderkammer sowie Dolmetscher und Behördengänge sind nach wie vor aktiv, so Frech. Aida Serrano beispielsweise organisierte von 2016 bis Mitte diesen Jahres wöchentliche Sprachkurse für Frauen und für Männer. Seit 2015 kümmern sich Margret und Moni Kurnik um die Kleiderkammer, berichtet Frech. Federführend für den Arbeitskreis Arbeit und Beruf sind Martina Mauch und Helmut Graf, die den Geflüchteten dabei geholfen haben, Arbeitsstellen zu finden – mit Erfolg, wie Frech weiß. "Sie sind froh, dass sie Arbeit haben."

Moni Viereck organisierte Patenschaften, die im Februar 2016, als gleich zehn Flüchtlingsfamilien nach Dunningen kamen, dringen benötigt wurden. "Die Paten wurden geschult, den Flüchtlingen so gut es geht zu helfen, ihnen zu zeigen, wie es in Deutschland zugeht, sodass sie nach und nach selbstständig werden können." Mittlerweile versuchten die Flüchtlinge vieles selbst zu machen, freut sich Frech daher.

Die nächste Aufgabe, die anstehe, sei es, den anerkannten Flüchtlingen dabei zu helfen, eigene Wohnungen zu finden, ließ sie den Gemeinderat wissen. Durch die bestehenden Arbeitsverhältnisse, in denen sich viele von ihnen befänden, könnten sie ihre Miete selbst bezahlen. Vorteil sei es, dass derzeit kein Druck bestehe, da die Betroffenen, sollte die Wohnungssuche nicht zum Erfolg führen, momentan noch in ihrer Unterkunft bleiben könnten, sagt Frech.