Massivbau Moosmann und Projektentwicklung Dickmann sanieren Historisches / Aus Rheingold wird Schmuckstück

Von Karin Zeger

Dunningen-Seedorf/Triberg. Eigentlich erfüllt Volker Moosmann Häuslebauern den Traum vom klassischen Eigenheim. Manchmal darf es aber etwas ganz Besonderes sein.

Denn immer, wenn Projektentwickler Rolf Dickmann aus Triberg an seine Tür klopft, verwandelt er denkmalgeschützte Objekte in Luxus-Wohnraum, der zeitgemäße Ansprüche erfüllt.

Behutsam und mit Fachwissen haben der Bauingenieur aus Seedorf und der Projektentwickler aus Triberg in den vergangenen 15 Jahren schon mehreren historischen Gebäuden wieder Leben eingehaucht, darunter auch dem alten Krankenhaus in Schiltach.

"Die bisher größte Herausforderung war das ehemalige Sanatorium Rheingold in Badenweiler", erzählt der 57-jähGeschäftsführer von Moosmann Massivbau in Seedorf. Auch dieses Projekt gingen sie gemeinsam an. Der Projektentwickler aus Triberg hat einen besonderen Draht zum Landesdenkmalamt. Heikle Lieblingsstücke gibt man dort gerne an Dickmann weiter. "Zaubern können wir nicht, aber wir machen schon sehr viel möglich", meint der Westfale, der aus Essen stammt, trocken.

Das Sanatorium, auch Villa Jaquet genannt, stand zehn Jahre lang leer. Schon frühere Eigentümer hatten große Pläne mit diesem stattlichen Bau, der umringt ist von Weinbergen – doch dabei blieb es auch. Bis Mitarbeiter des Denkmalamts an den Projektentwickler herantraten und ihm die Villa ans Herz legten. Da dieses für alte Häuser schlägt, fiel dem 65-jährigen Dickmann die Entscheidung, sich des Hauses anzunehmen, leicht.

Im dreigeschossigen Altbau entstanden zwischen alten Mauern und hohen Stuckdecken fünf Eigentumswohnungen, in einem Neubau hinter dem Hauptgebäude zwei weitere. Barrierefreiheit, hochwertige Materialien, Aufzug und luxuriöse Badewelten verstehen sich von selbst. Sogar eine Dusche für den Vierbeiner wurde eingebaut. Historisches Baumaterial wurde bei der Entkernung sorgfältig bei Seite geschafft, restauriert und wieder eingesetzt.

Trotz der Entfernung von rund 120 Kilometern bis Badenweiler hielten die Handwerker der Firma Moosmann die Stange. "Viele unserer Stammhandwerker nahmen den Weg auf sich und pendelten monatelang." Auch für sie war diese Sanierung nichts Alltägliches.

Die Vermarktung des Millionen-Objekts gestaltete sich schwieriger, als gedacht, erzählt Dickmann. "Wir mussten in der Region erst einmal Vertrauen aufbauen. Im Raum Dunningen, Schramberg und im oberen Kinzigtal kennt man uns, aber in Badenweiler fingen wir bei Null an."

Mittlerweile sind bis auf eine Wohnung alle verkauft und bewohnt. Moosmann und Dickmann atmen durch und ziehen nach dreijähriger Arbeit Bilanz: "Im Nachhinein war’s gut."

Derzeit konzentriert sich Volker Moosmann, der den Familienbetrieb seit 1988 leitet, wieder auf sein Kerngeschäft, auf die Planung von Einfamilienhäusern. Auch Rolf Dickmann widmet sich seinem Alltagsgeschäft und baut in Tribergs Mitte einen 600 Quadratmeter großen Drogeriemarkt – zumindest solange, bis er sich wieder in ein historisches Gebäude verliebt. Dann wird er zum Hörer greifen und in Seedorf nachfragen: "Lust auf eine Herausforderung?"