Jagdhornbläser, Besucher, Männerchor und etwas entfernt die Alphornbläser gestalten und erleben ein außergewöhnliches Konzert in der Natur. Zu einem besonderen Erlebnis für alle Besucher wurde der Festgottesdienst anlässlich des Sonnenaufgangkonzerts des Gesangvereins Seedorf. Fotos: Merz Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Bodennebel und fahlem Vollmondlicht beginnt ein außergewöhnliches kulturelles Ereignis bei Seedorf / Gottesdienst sehr gut besucht

Dunningen-Seedorf (rm). Eine dichte Wolkenwand am östlichen Firmament verhinderte die sehnlichst erwartete Sommersonne in Seedorf, doch fahles Vollmondlicht und Bodennebel über der Dorfniederung zum Beginn eines gelungenen, sehr abwechslungsreichen Sonnenaufgangkonzerts waren die witterungsbedingten Begleiterscheinungen am Rodelsberg.

Die aus sechs Musiker bestehende Alphornbläsergruppe aus Villingendorf eröffnete mit feierlich, warmen Tönen die mehr als eine Stunde währenden Darbietungen. Mit dem besinnlichen Chorsatz "Das Morgenrot" setzte der Männergesangverein "Harmonie" unter Leitung von Franz Hutter gleich Akzente. Die folgende Weise "Die Sonn erwacht" vermochte es aber nicht, die ersehnten Strahlen genießen zu können.

Die feierliche "Waldandacht", dynamisch sauber abgestuft, gefiel besonders wie auch der stimmungsvolle Satz "Jägers Abschied", den die Jagdhornbläsergruppe des Hegerings Rottweil mit einem feierlich sakralen Stück fortsetzte. Weitere, sauber vorgetragene Stücke dieses harmonischen Klangkörpers folgten. Beethovens wuchtiges "Die Himmel rühmen", vom Chor hervorragend vorgetragen und von der Betzeitglocke des nahen Kirchturms begleitet, war ein weiterer Höhepunkt genauso der in englischer Sprache vorgetragene Gospel "When The Stars Begin". Wieder in religiösem Stil das gewaltige "Jerusalem".

Mit flotten Weisen setzte die Alphornbläsergruppe die Darbietungsserie fort, und der Männerchor gab das ausdrucksvolle "Morning Has Broken" zum Besten. Mit Temperament folgte jeweils in italienischer Sprache die bekannte Weise "La Montanara" und "Signore delle cime" und abschließend mit fröhlichem Hahnkrähen und Hühnergegacker "Der Hahn von Giacometo". Ganz unbeschwert brachten die Alphornbläser unter anderem den saloppen "Jägerchor" aus der Oper der Freischütz. Zum gemeinsamen Mitsingen des Seedorfer Heimatlieds erhellten schließlich die sehnlichst erwarteten ersten Sonnenstrahlen das in der Talsenke liegende Dorf. Das Finale bestritten die Alphornbläser.

Die Sänger luden alle Mitgestalter und Besucher zum gemeinsamen Frühstück in die ausgeräumte, nahe Maschinenhalle ein. Zum Gottesdienst reichten die Plätze in der doch geräumigen Maschinenhalle nicht aus, so dass viele mit einem Stehplatz im Freien vorlieb nehmen mussten. Pater Bala hatte seine Predigt auf das Tages-Evangelium vom Wunder der Brotvermehrung ausgerichtet und erinnerte daran, dass viele Millionen in den Entwicklungsländern nicht in den Genuss einer tägliche Nahrung kommen würden. Der Kirchenchor und eine Band um Ralf Braun umrahmten die sakrale Feier. Zu Frühschoppen und Mittagessen bot die Festtagsmusik des Musikvereins Dunningen schwungvolle, gehobene Unterhaltung.