Die Familie ist stolz auf den neuen Bürgermeister. Foto: Schönfelder

Wahlbeteiligung knapp unter 50 Prozent. Mit frischer Kraft in die nächsten acht Jahre.

Dunningen - Fast 98,91 Prozent Zustimmung und eine Wahlbeteiligung knapp unter 50 Prozent, obwohl es nur einen Kandidaten gab – das kann sich sehen lassen. Der neue Dunninger Bürgermeister Peter Schumacher ist zufrieden. 

"Super" fand er selbst das Wahlergebnis, und er fühle sich auch erleichtert, dass es so ausgegangen ist, sagte er im Gespräch. Auch mit der Wahlbeteiligung zeigte er sich im Grunde zufrieden. Dass er die 50-Prozent-Hürde bei der Wahlbeteiligung äußerst knapp gerissen hatte, darin sah er nur einen "kleinen Schönheitsfehler". Die fast 99 Prozent Zustimmung sind für ihn, so Schumacher wörtlich, "ein Traum".

Jetzt gehe es mit frischer Kraft in die nächsten acht Jahre, kündigte Schumacher im Gespräch an. Und nun sei aus dem Amtsverweser ein richtiger Bürgermeister geworden. Indes, nur eine Handvoll Stimmen, nämlich 27, waren an andere Personen gegangen. So heimste Elvira Roth sieben Stimmen und Bürgermeister- Stellvertreterin Inge Erath vier Stimmen ein, obwohl sie nicht auf dem Wahlzettel standen. Je eine Stimme ging beispielsweise an Oswald und Walter Kammerer, die Gemeinderäte Rainer Pfaller und Helmut Faller oder den Ortschaftsrat Armin Wetzel. Ein Spaßvogel hatte sogar Angela Merkel seine Stimme gegeben.

Vor dem Rathaus hatte sich seit kurz nach 18 Uhr eine große Menschenmenge versammelt, um den Ausgang der Wahlen live mitzubekommen. Bürgermeister-Kollegen, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Feuerwehr und Rotes Kreuz und ein vielköpfiges Orchester aus den Musikvereinen Dunningen, Seedorf und Lackendorf, aber auch die Trachtengruppe des Ortsbauernvereins sowie viele Dunninger hatten Aufstellung genommen, um ihren neuen Bürgermeister zu empfangen.

Inge Erath verkündete schließlich das Ergebnis. Sie wolle die Neugierigen nicht länger auf die Folter spannen, sagte sie. Kurzum, Dunningen habe wieder einen Bürgermeister. Die Zahlen, die sie verkündete, sorgten für begeisternden Applaus. Die Musikvereine intonierten passenderweise für den jetzt gewählten Bürgermeister "Ins Land hinaus". Schumacher bedankte sich, dass die Dunninger für so ein Ergebnis gesorgt hatten. Nun gehe er die nächsten acht Jahre mit voller Kraft an. Er zeigte sich von der großen Menschenmenge "überwältigt". Und er hatte ein bisschen was vorbereitet. Ein Bierwagen sorgte dafür, dass die Gratulanten an diesem warmen Abend nicht zu sehr dürsten mussten.

Der Dunninger Vereinsringvorsitzende Karl Storz trat als Erster vor und überreichte Schumacher zusammen mit Seedorfer Amtskollegen Walter Neff einen Geschenkkorb Er bot die Zusammenarbeit an. Es folgte eine lange Schlange von Gratulanten.

Mit dieser Wahl endete für Dunningen eine endlos scheinende Geschichte. Nachdem sich Bürgermeister Gerhard Winkler nach beinahe 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet hatte, gelangte der Freiburger Anwalt Stephan Kröger auf den Bürgermeisterstuhl. Eine fatale Fehlentscheidung, wie sich herausstellte. Er blieb nicht lange, nach einem Jahr im Amt meldete er sich krank und tauchte fortan nicht wieder auf. Der Gemeinderat wählte Peter Schumacher zum Amtsverweser. Als die Wahl zum neuen Bürgermeister ausgeschrieben war, bewarb sich Schumacher.