Junge Familien müssen in Dunningen künftig ohne den Kinderbonus auskommen. Der Gemeinderat schaffte diese Vergünstigung am Montagabend ab. Foto: ©  goodluz /Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderbonus: Gemeinderat schafft die Prämie für junge Familien ab

Einstimmig schaffte der Dunninger Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend den sogenannten Kinderbonus ab. Damit folgte er dem Votum des Ortschafsrats Lackendorf.

Dunningen. Die Entscheidung fiel nicht überraschend, denn im Ortschaftsrat waren die wichtigsten Argumente bereits ausgetauscht worden (wir berichteten).

Der Gedanke, der hinter dem Kinderbonus stand, war zunächst bestechend. Wer in Dunningen einen Bauplatz kaufte, bekam von der Gemeinde eine Prämie von 1000 Euro für das erste Kind und 2000 Euro für jedes weitere. Durch den Kinderbonus sollten vor allem junge Familien animiert werden, sich in Dunningen anzusiedeln. Mithin, eine wirksame Vermarktungsstrategie, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

Allerdings war die Maßnahme schon fast zu erfolgreich, denn seit ihrer Einführung unterstützte die Gemeinde Dunningen auf diesem Wege 43 Familien und gab 96 000 Euro für den Kinderbonus aus.

Angesichts bevorstehender hoher Investitionen wie Schulneubau und Sanierung der Ortsdurchfahrt sowie einer erheblichen Schuldenaufnahme, kombiniert mit einem tiefen Griff in die Rücklage, hatte das Landratsamt inzwischen angemahnt, dass die Gemeinde ihre sogenannten freiwilligen Leistungen überprüft.

Die Leiterin des Kommunal- und Prüfungsamtes beim Landratsamt, Elvira Roth, habe bei ihrem jüngsten Besuch in Dunningen den Kinderbonus "explizit" noch einmal angesprochen, und klargemacht, dass dieser bei der Entscheidung über Zuschuss-Vergaben "negativ ins Gewicht falle", betonte Amtsverweser Peter Schumacher am Montagabend im Gemeinderat.

Allerdings soll der Kinderbonus aus Gerechtigkeitsgründen für die bereits zum Verkauf stehenden Bauplätze in den Gebieten "Hüttensberg Mitte, Bauabschnitt 2014" und "Stockäcker/Bösinger Weg, Bauabschnitt 2015" beibehalten werden.

Schumacher verwies auch auf die gute Nachfrage nach Bauplätzen in allen drei Ortsteilen, so dass es zusätzlicher Marketing-Maßnahmen inzwischen nicht mehr bedürfe. Zudem hänge eine Entscheidung der jungen Familien für einen Hausbau sicherlich nicht an der Zahlung von 1000 Euro Kinderbonus, zeigte er sich überzeugt. Das sahen wohl auch die Räte so, denn es gab keine Wortmeldung.

Schließlich folgten sie dieser Argumentation und hatten nichts dagegen, den Kinderbonus für künftige Bauplatzkäufer abzuschaffen.