Schauen wir doch mal rein: Alfred Kammerer zeigt das Innenleben eines der Brenner. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion: Seit beinahe 20 Jahren kommen Forststudenten aus Bayern in den Schwarzwald

Der Dunninger Gemeindewald ist aus Sicht des akademischen Forstnachwuchses ein "Volltreffer" – und für Professor Georg Sonntag von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nicht weniger.

Dunningen. Deswegen kommt der Professor seit 18 Jahren regelmäßig mit einer Anzahl Studenten der Forstwissenschaft in die Eschachgemeinde. Nicht nur, dass der Dunninger Kommunalwald hochprofitabel sei, auch was die Artenvielfalt und die abwechslungsreiche Geologie betreffe, sei der Dunninger Gemeindewald in ganz Deutschland ziemlich einzigartig, schwärmt Sonntag.

Auch am Freitag war eine der Studentengruppen unter der Anleitung von Sonntag in Dunningen. Einen Tag zuvor hatten die Landkreise Freudenstadt und Calw für den akademischen Forstnachwuchs auf dem Programm gestanden.

Am Freitagmorgen hatten sich die Studenten im Wald selbst umgesehen, um die Arbeit von Revierleiter Bernd Unglaube in Augenschein zu nehmen. Begrüßt wurden sie von Amtsverweser Peter Schumacher. Ebenfalls dabei waren die Sachgebietsleiterin Schwarzwald im Kreisforstamt, Frauke Kleemann, der Leiter des Ausbildungsreviers Oberndorf, Werner Bauer, und Forstamtsleiter Uwe Sperlich.

Dunningens Kämmerer Raphael Eith referierte vor den angehenden Förstern über die Bedeutung des Kommunalwalds im Haushalt der Gemeinde Dunningen. Rund 200 000 Euro soll der Gemeindewald zum Beispiel im kommenden Jahr an Gewinn abwerfen. Davon können andere Gemeinden im Landkreis nur träumen.

Georg Sonntag kam im Gespräch mit unserer Zeitung kaum noch aus dem Schwärmen über den Dunninger Wald heraus. Bürgermeister Gerhard Winkler habe schon vor 20 Jahren den richtigen Spürsinn für eine höchst wirtschaftliche und naturnahe Nutzung des Waldes gehabt, so der Professor. Noch heute gelte dies als beispielhaft. Genau dies wolle er seinen Studenten zeigen.

Zudem biete das Revier für die jungen Frauen und Männer immer mal wieder die Gelegenheit, die an der Hochschule theoretisch erworbenen Kenntnisse im Rahmen von Projekten auch praktisch umzusetzen.

Die Zusammenarbeit währt schon beinahe zwei Jahrzehnte. So lange kennen sich Sonntag und Uwe Sperlich. Sonntag war damals Forstdirektor auf Fürstenbergischem Besitz, Sperlich Revierleiter in Oberndorf. Die beiden hielten Verbindung. Sperlich ist sogar Lehrbeauftragter an der bayerischen Hochschule.

Aber beim aktuellen Besuch streiften die Studenten nicht nur durch den Dunninger Wald, sondern lernten auch die Nutzung eines Teils des Holzes kennen. Dafür gingen sie am Freitag zur Schule, genauer zur Eschachschule, oder noch genauer: Sie schauten sich die Hackschnitzel-Brennanlage zur Versorgung der innerörtlichen öffentlichen Gebäude an.

Der Energiebeauftragte der Gemeinde, Alfred Kammerer, erläuterte den jungen Besuchern die Funktionsweise der Brenner, Leitungen und Förderschnecken. Auch hier habe die Gemeinde Dunningen als öffentlicher Betreiber einer solchen Heizung einst eine Vorreiterrolle gespielt, die inzwischen eifrig nachgeahmt werde, wie Sonntag erläuterte.

Insgesamt hatten die jungen Leute über drei Tage ein knackiges Programm im Schwarzwald zu bewältigen. Für sie kam die viel gerühmte Erholungsfunktion des Waldes wohl weniger in Frage.