Amtsverweser: Wenn der Gemeinderat zustimmt, wechselt Peter Schumacher von Aichhalden nach Dunningen

Aller Voraussicht nach wird der Dunninger Gemeinderat am Montag in öffentlicher Sitzung Peter Schumacher zum Amtsverweser für den langzeiterkrankten Bürgermeister Stephan Kröger wählen. Dies bestätigte Schumacher gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Dunningen/Aichhalden. Der gebürtige Dunninger Schumacher ist seit acht Jahren Hauptamtsleiter der Gemeinde Aichhalden. Als Amtsverweser-Kandidat ist Schumacher für Dunningen fast eine logische Wahl. Sein Dunninger Hauptamtsleiter-Kollege Siegfried Braun hatte sich vor gut einer Woche, nachdem er auf Beschluss des Gemeinderats grünes Licht bekommen hatte, auf die Suche nach einer "fachlich geeigneten Person aus der Verwaltung" gemacht und war schnell fündig geworden. Braun hatte gegenüber unserer Zeitung angekündigt, noch vor den Sommerferien einen Kandidaten zu präsentieren. Das hat er geschafft.

Der Diplom-Verwaltungswirt Peter Schumacher bringt alle Voraussetzungen mit. Er kennt sich in der Gemeinde aus, und ist auch im Dunninger Vereinsleben eingebunden. Und die fachliche Qualifikation hat er sowieso. Er habe zwar nicht spontan, aber gern zugesagt, so Schumacher gestern zum Schwarzwälder Boten.

In Dunningen als Amtsverweser zu fungieren, sei für ihn aber auch ein logischer Schritt. Ihn reize die Möglichkeit, in seiner Heimatgemeinde "an vorderster Front" etwas zu bewegen, betont er. Gegen Ende August werde er nach Dunningen wechseln. Die Kontaktaufnahme sei über die Dunninger Bürgermeister-Stellvertreter gelaufen, sagte Schumacher. Acht Jahre lang führte der 33-Jährige das Hauptamt in Aichhalden, jetzt ruft die Heimatgemeinde.

Funktion auf Zeit

Schumacher ist klar, dass ein Amtsverweser auf Zeit regiert. "Wenn Herr Kröger zurückkehrt oder wenn es Neuwahlen gibt, endet meine Zeit als Amtsverweser", weiß Schumacher. Aber dann muss nicht Schluss sein, denn er will bei möglichen Neuwahlen, so sie denn bald anstehen, um den Chefsessel im Dunninger Rathaus kandidieren. Und seine Chancen stehen nicht schlecht. Schon vor zwei Jahren hatten viele erwartet, dass er seinen Hut in den Ring wirft, stattdessen wurde Stephan Kröger gewählt. Sein aktueller Chef, Aichhaldens Bürgermeister Ekhard Sekinger, habe ihn bestärkt, als Amtsverweser nach Dunningen zu gehen. "Er hat mir keine Prügel in den Weg gelegt", bestätigt Schumacher.

Er will sich jedoch nicht darauf beschränken, den Schreibtisch im Rathaus "leerzuarbeiten", er sieht auch konzeptionelle Herausforderungen, die sofort angepackt werden sollten. Spontan fallen ihm als dringende Fälle die verzwickte Lage rund um die Windkraft am Deddenberg ein, mit der Ortskernsanierung soll es endlich vorangehen, hier drängt die Zeit, und auch das Sicherheitskonzept rund um die Seedorfer Schule sollte endlich umgesetzt werden. "Da ist viel liegengeblieben." Wobei die Verwaltung und die Bürgermeister-Stellvertreter "viel weggearbeitet" hätten, die grundsätzlichen Entscheidungen müsse jedoch ein Bürgermeister treffen, "sonst bräuchte man keinen". Er wolle schon Ideen einbringen, aber dafür brauche man (Arbeits)-Zeit. "Das ist neben dem Alltagsgeschäft nicht zu machen."

Den Sprung vom Hauptamtsleiter zum Amtsverweser empfindet Schumacher nicht als übermäßig groß. Zwar werde er mehr repräsentative Aufgaben wahrnehmen, aber das gehöre eben auch zu einem Amtsverweser oder Bürgermeister.