Ein Porträt Lackendorfs wird am 10. Oktober in der Eschachtalhalle vorgestellt. Foto: Verlag Foto: Schwarzwälder-Bote

Paul Klee schreibt Roman über Lackendorf / Vorstellung am Freitag, 10. Oktober, in der Eschachtalhalle

Von Peter Schönfelder

Dunningen-Lackendorf. Zu einer besonderen Buchvorstellung laden die Gemeinde Dunningen und die Ortschaftsverwaltung Lackendorf am Freitag, 10. Oktober, ab 19 Uhr in die Eschachtalhalle ein.

Anlass ist die Präsentation des Buches "Lust auf Dorf?". Der Autor Heinz Klee erzählt darin Geschichten vom Landleben der 1940er Jahre. Es entstand in vierjähriger Recherchearbeit. Bemerkenswert ist der Schauplatz. Es spielt im Dunninger Ortsteil Lackendorf und der aufmerksame Leser erkennt unschwer viele Details, die es nur in Lackendorf gibt.

Auf Grund vieler Interviews mit Zeitzeugen hat der Autor das Leben einer kleinbäuerlichen Gemeinschaft in allen Facetten sehr anschaulich beschrieben. Der Leser tauche bei der Lektüre des historischen Romans mitten in das Dorfgeschehen ein, schreibt der Verlag Regionalkultur, bei dem das Buch am 6. Oktober erscheinen wird. Für Neugierige sind bereits jetzt, laut Aussage des Verlags, Vorbestellungen möglich. Auf der Homepage ist auch eine kurze Leseprobe möglich.

Die einfache Sprache, ihre Natürlichkeit und auch Derbheit lasse die Menschen lebendig werden, so dass die Zeit zwischen 1940 und 1950 auch für junge Menschen, insbesondere für Schüler, einen hohen Anschauungswert besitze, heißt es weiter. Dabei liege ein besonderer Augenmerk des Geschehens auf der Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft und darauf, wie die Kinder wahrgenommen wurden und welchen Einfluss die Kirche auf das tägliche Leben der Dorfbewohner ausübte. Lackendorf steht in diesem Zusammenhang auch beispielhaft für viele andere Dörfer jener Zeit.

Wie Ortsvorsteher Hermann Hirt in der Sitzung des Ortschaftsrats am Montag bekannt gab, wird der Dunninger Ehrenbürger Julius Wilbs im Rahmen der Feierstunde am 10. Oktober die beschriebene Zeit beleuchten. Auch Landrat Wolf-Rüdiger Michel wird in der Feierstunde einige Worte sprechen.

Aber warum gerade Lackendorf? Der Großvater des Autors Heinz Klee, der Bäckermeister Emil Rall, wurde am 6. September 1879 als jüngstes von zehn Kindern dort geboren. Das Wohnhaus der Familie Rall steht heute noch in der Eschbronner Straße 15. Emil Rall lernte sein Handwerk in der Rottweiler Bäckerei Kammerer am Schwarzen Tor. Er ging als Bäckergeselle auf die Walz und fand in Viernheim eine neue Heimat. Er gründete eine Familie, zu der seine acht Kinder gehörten. Er blieb zeitlebens seinem Heimatdorf verbunden und fast jedes Jahr besuchte er die Verwandten im Schwarzwald. Diese Tradition setzen auch seine Nachkommen bis heute fort.

Auf den Enkel und Autor Heinz Klee übte das Heimatdorf seines Großvaters eine große Anziehungskraft aus. So verbrachte Klee als 14-Jähriger seinen ersten Urlaub auf dem Eschachhof in Lackendorf.

Schon als Schüler schrieb Klee für Tageszeitungen, später studierte er Deutsch und Geschichte, wurde Lehrer in Mannheim, erhielt einen Lehrauftrag am Studienseminar Karlsruhe und war 23 Jahre Rektor an einem Schulzentrum.

Weitere Informationen: Heinz Klee, Lust auf Dorf? Geschichten vom Landleben der 1940er-Jahre, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 14,90 Euro.