Harmonie und Gäste gestalten hinreißenden Abend / Kinder- und Jugendchor sorgt für fetzigen Auftakt

Von Rudi Merz

Dunningen-Seedorf. Ein Konzertabend der Superlative, fast ausschließlich mit deutschen Text oder Stücken deutscher Komponisten bot der Männergesangverein Harmonie zusammen mit dem Kinder- und Jugendchor und dem Bergecho aus St. Roman.

Schon das Ambiente in der bis auf den letzten verfügbaren Platz besetzten Sporthalle ist immer etwas Besonderes, da der auftretende Chor und die Zuhörer in engem Kontakt zueinander stehen.

So begann unter der Leitung von Sabrina Auber der Kinderchor der Gastgeber mit dem einstimmigen Satz "Lieder" von Adel Tawilder. Der Kinderchor arbeitet seit einiger Zeit sehr erfolgreich mit dem Jugend- und Kinderchor "Megaphones" des Dunninger Popchors zusammen. Das leistungsmäßig aufstrebende Ensemble ließ außerdem "Leb’ deine Träume" und "Ein Kompliment" hören, das den örtlichen Sportlern gewidmet sein sollte.

Ebenfalls unter Leitung von Sabrina Auber bot der gemeinsame Jugendchor selbstbewusst, temperamentvoll und teilweise mehrstimmig "Auf dem Weg" und "Wie soll ein Mensch das ertragen". dann folgte sehr emotional "Hungriges Herz". Nach dem gemeinsamen, fetzigen Vortrag "Auf uns" wurde der Jugend- und Kinderchor, unterstützt von der Band "4 Fun" aus Tuttlingen und treffend moderiert von Denise Palik, mit großem Beifall bedacht.

Unter der Leitung von Jürgen Jäger begann der Männergesangverein "Bergecho" St. Roman a capella mit "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern, das Heimatliebe und Fernweh musikalisch beschreibt. Einem jüdischen Liedmacher war es mit dem jubelnden, zu einem Gassenhauer gewordenen "Halleluja" gelungen, die Massen zu begeistern. Dem folgte die schmissige aus Amerika importierte Musicalmelodie "Hello Dolly" und als weitere Steigerung das feurige "Eviva Espana".

Hubert Faißt verstand es, die einzelnen Titel wie den mit großer Aufmerksamkeit verfolgten "Chinesen– Marsch" als grandiosen Schlusspunkt des Auftritts des sehr selbstbewussten Chors humorvoll zu erläutern.

Welchen Weg der Chorgesang, um auch in der Zukunft bestehen zu können, einschlagen muss, zeigte der gastgebende Chor "Harmonie", swingend und sehr temperamentvoll unterstützt durch die Band, mit "’s Leb’n is wiar Traum". Eher melancholisch dann "Geboren zum Leben".

Durch die österreichische Gruppe STS bekannt geworden ist die moderne Weise "Irgendwann bleib i dann dort", die sich mit Macht, Geld und Leben befasst und stimmgewaltig einen Sommertag beschreibt.

Der auf allen musikalischen Gebieten bewanderte und mit Gesten, Mimik und erklärenden Worten nicht sparende Chorleiter Franz Hutter setzte mit seinem quicklebendigen Chor den Udo-Lindenberg-Song "Hinterm Horizont" in Szene. Die Besonderheiten der der bayerischen und schwäbischen, bodenständigen Mentalität der Menschen lebte im Satz "Mir im Süden" auf.

Als Dank für das große Verständnis der Sängerfrauen, die ihre Männer zu Gunsten des Gesangs oftmals vermissen müssen, wurde in "Ohne dich schlaf ich heut’ Nacht nicht ein" vorgetragen. Herbert Grönemeyers "Musik nur wenn sie laut ist" wurde mit großem Nachdruck vorgetragen. An das denkwürdigen Ereignis des Mauerfall in Berlin vor genau 25 Jahren erinnerte wuchtig das Westernhagen-Stück "Freiheit".

Zum Finale dieses vom Publikum so fast überschäumend gefeierten Liederabends vereinten sich alle vier Chorgruppen und die sensibel unterstützende Band.