Otto Erath Foto: Schwarzwälder-Bote

Otto Erath stirbt 90-jährig / Geschäftsführer der Sozialstation Rottweil-Land

Dunningen. In seinem 90. Lebensjahr ist für Otto Erath am vergangenen Freitag sein Lebensweg zu Ende gegangen. Als ehemaliger Mitarbeiter der Volksbank Dunningen, langjähriger Kirchenpfleger der Martinus-Gemeinde und Geschäftsführer der Sozialstation Rottweil-Land war er bekannt und geschätzt. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ist er am Freitag gestorben.

Sein Lebensmittelpunkt war stets seine Heimatgemeinde Dunningen, wo er am 30. Januar 1925 geboren wurde. Nach seiner Schulzeit entschloss er sich, im Junghans-Werk in Dunningen zu arbeiten, erst 13 Jahre alt. 1943 wurde er zuerst zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, bevor er als 18-jähriger Soldat der Wehrmacht zunächst nach Norwegen und dann nach Polen kommandiert wurde. Südlich von Warschau geriet er in russische Gefangenschaft, die ihn nach Estland führte und über vier Jahre dauern sollte. Gesund aus dieser zurückzukehren, war für ihn eines der größten Geschenke.

1949 konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen. Eine große Herausforderung, aber auch eine Chance des Lebens war sein beruflicher Wechsel zur damaligen Spar- und Darlehenskasse in Dunningen, der heutigen Volksbank. Dafür nahm er es auf sich, nebenberuflich die Ausbildung zum Bankkaufmann zu absolvieren.

Seine Heimatgemeinde lag ihm stets am Herzen. So war es für ihn selbstverständlich, dass er sich ehrenamtlich einbringt. Seit 1950 war er Mitglied der Feuerwehr, zunächst als Maschinist, dann über Jahre als Schriftführer.

Seinem tiefen Glauben hat Erath auch durch sein Engagement in der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus Ausdruck verliehen. Von 1979 bis 2004 hat er sich als Kirchenpfleger um deren Finanzen gekümmert. Das Ende seiner beruflichen Tätigkeit 1989 war darüber hinaus gleichzeitig der Wechsel hin zu einer neuen Aufgabe: Bis 1995 leitete er als Geschäftsführer die Sozialstation Rottweil-Land mit Sitz in Dunningen. Nach einem gesundheitlichen Rückschlag verbrachte er seinen Lebensabend im Kreise seiner Familie, die ihm stets eine gute Heimat in gegenseitiger Fürsorge war. Durch seine regelmäßigen Besuche in der Tagespflege der Sozialstation hielt er aber auch bis zuletzt den Kontakt in die dörfliche Gemeinschaft.

Der Trauergottesdienst findet heute, Donnerstag, ab 14 Uhr in der St.-Martinus-Kirche in Dunningen statt. Anschließend wird er auf dem Friedhof beigesetzt.