Nicht erfreut sind die Gäste im Ferienhaus über die Ankunft von Henriette Bastian (Iris Koblitz, links). Fotos: Palik Foto: Schwarzwälder-Bote

Theatergruppe des Liederkranz Dunningen spielt "Lensa, Spätzla ond Toskana" / Überraschendes Ende

Von Denise Palik

Dunningen. "Lensa, Spätzla ond Toskana" hieß es am Wochenende in der Turn- und Festhalle in Dunningen, als die Theatergruppe des Liederkranz Dunningen diese Komödie vor zahlreichen Besuchern aufführte.

Doch bevor das lustige Stück in drei Akten begann, kamen die Zuhörer noch in den Genuss von drei Liedern des Liederkranzes unter der Leitung von Hermann Schneider, die die Zuschauer auf die Vorstellung einstimmten.

Nach einer kurzen Pause betraten schließlich die Schauspieler die Bühne. Mit viel Witz und Charme schlüpften sie in ihre Rollen und brachten ihre jeweiligen Charaktere, die sie unter Regie von Monika Schneider eingeübt hatten, dem Publikum näher. Die Regisseurin, die in diesem Jahr bereits seit zehn Jahren die Stücke mit den Schauspielern einstudiert, hatte selbst eine Premiere: Durch eine kurzfristige Erkrankung am Samstag von Margarete Moosmann, die die Irene spielte, musste Monika Schneider für sie einspringen.

Thomas Palik spielte den Angestellten Günter Blümle, ein ausgemachtes Ekel mit Macho-Gehabe, der seine Frau Eva (Paola Notheis) den ganzen Tag herumscheucht. Selbst im Urlaub, zu dem die beiden in die Toskana gefahren sind, lässt er sie die Koffer tragen und alleine auspacken, während er es sich in einem Liegestuhl bequem macht. Lorenzo Amati (Tobias Otto), der Vermieter des Ferienhäuschens, will Eva behilflich sein, doch der geizige Günter möchte ihm kein Trinkgeld geben. Auch, dass Lorenzo seiner Frau schöne Augen macht, passt ihm nicht.

Ein wenig später treffen die anderen Gäste ein. Rainer Schäufele (Detlef Bässler) und seine Frau Irene (Monika Schneider) sind Bekannte von Günter und Eva. Auch deren Ehe ist nicht ganz so perfekt, wie es zunächst scheint. Zwar nennen sich die beiden ständig "Liebes" und leben sehr gesund, jedoch ist Rainer hinter jedem Rockzipfel her.

Die vier freuen sich auf einen erholsamen Urlaub, als plötzlich die bunte und quirlige Schriftstellerin Henriette Bastian (Iris Koblitz) auftaucht und anmerkt, sie habe das dritte Schlafzimmer gemietet. Zuerst ist der Unmut darüber riesig, so haben Günter und die anderen Lorenzo doch ausdrücklich gesagt, sie wollen das Häuschen ganz für sich alleine. Doch die Meinung von Rainer und Günter ändert sich schlagartig, als die hübsche Anette Bastian (Fabienne Erath), die Tochter von Henriette, ins Zimmer spaziert.

So nimmt der Urlaub seinen Lauf: Günter geht ins Zimmer, um die Sportschau zu schauen, während er Eva aufträgt, für ihn zu kochen, Rainer rennt Anette hinterher, um einen kleinen Tempel zu besichtigen und Eva und Irene bleiben resigniert zurück.

Mitten hinein platzt Henriette Bastian. Während Eva zu Lorenzo aufbricht, um Olivenöl zu besorgen, unterhält sich Henriette mit Irene und die beiden stellen fest, dass Henriette die verlorene Cousine ist, von der schon lange niemand mehr etwas gehört hat. Die Aufregung ist groß und sie wird noch größer, als Eva hinter dem Rücken ihres Mannes mit Lorenzo zu einem Fest verschwindet und Daniel Richthofen (Franz Miller), der Anwalt der Familie Schäufele, plötzlich auftaucht und der völlig verdutzten Irene unterbreitet, ihr Mann Rainer sei auf Vaterschaft verklagt worden. Während sie sich da eigentlich nur raushalten möchte, schnappt sich Henriette die Unterlagen von Daniel und verschwindet mit Irene, um einen Plan zu schmieden.

Als der Anwalt endlich mit Rainer sprechen kann, kommt Irene, verkleidet als die Klägerin, ins Zimmer. Rainer streitet alles ab und als er beteuert, das sei alles ein Missverständnis, gibt sich Irene zu erkennen. Froh, dass der Spuk ein Ende hat, verschwinden die beiden schnell Richtung Schlafzimmer, um anzufangen, ihre Ehe zu entstauben. Währenddessen kommt Eva betrunken und von Lorenzo gestützt vom Fest zurück. Ihr geht es sehr schlecht. Günter, der von Henriette den Kopf gewaschen bekommen hat und sieht, wie schlecht es seiner Frau geht, schlägt vor, in den Schwarzwald zu fahren und dort den Resturlaub zu genießen. Eva ist sofort einverstanden und auch Rainer und Irene packen ihre Koffer und reisen ab.

Das Ende der Komödie war für viele Besucher eine Überraschung: Nach der Abreise der Gäste schlüpfen Lorenzo, Daniel, Henriette und Anette aus ihren Kostümen, setzen sich an den Tisch und schmieden einen neuen Plan, welche Klienten von Daniel sie beim nächsten Mal abzocken können. Denn drei Wochen zahlen und nur zwei Tage da sein – da machen die vier jedes Mal einen großen Gewinn.

Viele Lacher und noch mehr Applaus gab es für jeden von ihnen am Ende von "Lensa, Spätzla ond Toskana".