Aufgrund schlechter Kostendeckung muss die Gemeinde die Gebühren für den Kindergarten erneut erhöhen. (Symbolfoto) Foto: dpa-Zentralbild

Ortschaftsrat stimmt Erhöhung der Gebühren zu. Miese Kostendeckung macht Schritt notwendig.

Dunningen-Lackendorf. Alle Jahre wieder oder eben alle zwei Jahre ist es soweit. Die Verwaltung bittet Ortschafts- und Gemeinderat, die Elternbeiträge für die Kindergärten "anzupassen", das heißt zu erhöhen.

Stets stellt sich dabei die Frage "Ist die Erhöhung angemessen?" Der Ortschaftsrat Lackendorf beantwortete diese Frage mit einem einstimmigen "Ja" und fasste den Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, die Elternbeiträge im kommenden Kindergartenjahr zu erhöhen. Oder, verwaltungstechnisch gesehen, die Kindergartengebührensatzung anzupassen.

Denn ein gutes Betreuungsangebot kommt die Gemeinde richtig teuer, weil die Elternbeiträge nur einen Bruchteil der Personal- Betriebs- und Sachkosten finanzieren. Den Rest zahlt die Gemeinde, auch bei konfessionellen Kindergärten. Wie in allen anderen Gemeinden ist der Betrieb der Kindergärten und -krippen bei weitem nicht kostendeckend. In Dunningen tragen die Elternbeiträge und sonstige Einnahmen nur etwas mehr als 14 Prozent der Kosten. Die Kommunalen Spitzenverbände, also Städte- und Gemeindetag, empfehlen, mindestens 20 Prozent anzustreben. Also erfolgt in regelmäßigen Abständen eine Erhöhung, schon um die Tariferhöhungen des Personals einigermaßen aufzufangen.

Hauptamtsleiter Siegfried Braun, im Dunninger Rathaus der Fachmann für Kindergärten, stellte dem Lackendorfer Ortschaftsrat die neuen Zahlen vor. In der Beratungsvorlage fand sich dann auch eine ganze Anzahl von Tabellen mit etlichen Elternbeiträgen, gestaffelt nach Betreuungszeit, Öffnungszeiten und Geschwisterzahl. Das breitgefächerte Betreuungsangebot in der Gemeinde macht eine solche Differenzierung notwendig.

Braun jedenfalls sprach von einer "moderaten" Erhöhung von drei Prozent, allerdings zunächst für das Kindergartenjahr 2015/16. Angesichts der laufenden Tarifverhandlungen der Erzieher(innen) sei es angesagt, den Zeitraum nicht zu groß zu wählen. Die Erhöhung der Elternbeiträge, die sich in den vorgelegten Zahlen spiegele, sei mit der Kirchengemeinde, die ebenfalls als Kindergartenträger fungiere, abgestimmt stellte Braun klar.

Lackendorfs Ortsvorsteher Hermann Hirt lobte Brauns Zahlenwerk. Er fand die "moderate Erhöhung" in Ordnung. Zwar gebe es Stimmen, die ein kostenfreies Betreuungsangebot forderten, aber dies sei realistisch betrachtet, nicht zu finanzieren. Auch an der Staffelung der Elternbeiträge in der vorgestellten Form hatte Hirt nichts auszusetzen.

Kurt Kloker hakte noch einmal nach und wollte wissen, ob die oft schmale finanzielle Basis Alleinerziehender berücksichtigt sei. Siegfried Braun versicherte, dass die Einzelfälle geprüft würden, um sie als Härtefälle zu betrachten oder nicht.

Damit zeigten sich die Ortschaftsräte zufrieden und fassten einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss.