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Wegzug der Firma Haas bedauert

Nach dem Neubau-Spatenstich der Sulgener Firma Haas Kabeltechnik am 15. März im Dunninger Gewerbegebiet Kirchöhren gab es kritische Nachfragen im Schramberger Gemeinderat an die Adresse der Stadtverwaltung.

Schramberg/Dunningen. Begleitend zum Zeitungsbericht vom 17. März, "Dann gehen wir eben nach Dunningen", wurden auch Leserbriefe geschrieben, in denen behauptet wurde, die Stadt habe schon mehrfach wirtschaftliche Entwicklungen auf diesem Gebiet verschlafen.

Auf Grund der jüngsten Berichte sah sich die städtische Wirtschaftsförderung jetzt veranlasst, zur Entscheidung der Firma Haas Kabeltechnik, in Dunningen ihr Investitionsvorhaben zu verwirklichen, Stellung zu beziehen.

Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck betonte einleitend, dass ansiedlungs- oder erweiterungswillige Unternehmen am Standort Schramberg willkommen seien. Die Stadt sei der festen Überzeugung, dass sie den Beweis dafür mit den Ergebnissen und Erfolgen der Vergangenheit und auch heute jederzeit antreten könne.

Keine Chance mehr

Jeder abwandernde Betrieb sei ein Verlust. Dabei mache die Wirtschaftsförderung keinen Unterschied, ob es sich um ein großes Unternehmen oder einen Ein-Mann-Betrieb handle. Deshalb bedauere man auch die Verlagerung der Firma Haas Kabeltechnik nach Dunningen außerordentlich. Aber manchmal gewinne man eben einen Betrieb am eigenen Standort dazu und manchmal verliere man einen Betrieb, und dies unabhängig von der Flächenverfügbarkeit.

Investorenkontakte, so Jungbeck weiter, werden grundsätzlich nicht öffentlich behandelt, was von der Investorenseite auch geschätzt und anerkannt werde. Wenn Firmeninhaber Haas berichte, dass es in Schramberg keine Erweiterungsmöglichkeit gegeben habe, könne dies nicht unwidersprochen bleiben. Entwicklungsflächen könnten von der Stadt dank einer voraus schauenden Flächenvorsorge fast immer angeboten werden. Ob diese dann geeignet sind, entscheide letztlich der Unternehmer. Allerdings habe Haas der Stadt nicht die Chance eingeräumt, überhaupt ein Flächenangebot zu unterbreiten.

Einen Kontakt zum zuständigen Eigenbetrieb Wirtschaftsförderung habe es erst gegeben, nachdem die Standortentscheidung bereits getroffen gewesen und eine Bescheinigung für einen Förderantrag notwendig geworden sei. Jungbeck: "Dies war im Oktober 2015."

Nicht verschweigen wolle er auch – und das gehöre zu einem fairen Umgang miteinander – dass es eine Anfrage von Haas wegen baurechtlicher Themen Ende November 2014 bei einem Fachbereich gegeben habe, die augenscheinlich nicht beantwortet, und hieraus die Unternehmerentscheidung zur Verlagerung getroffen worden sei.

Schlussendlich hielt Jungbeck fest, dass die Wirtschaftsförderung die Firma gerne in Schramberg gehalten hätte, doch auch am neuen Standort wünsche man dem Betrieb alles Gute. Denn wichtig sei auch, dass Arbeitsplätze in der Region gehalten und Wege für Pendler nicht zu lange werden.