Abschied nach insgesamt mehr als 70 Jahren im Dienst der Gemeinde Dunningen (von links): Nikolaus und Gretel Burri, Bürgermeister Peter Schumacher sowie Monika und Siegfried Braun. Foto: Schönfelder

Verabschiedung: Gemeinderat dankt Hauptamtsleiter Siegfried Braun und Bauhofleiter Nikolaus Burri

Dunningen - Zusammen haben die beiden mehr als 70 Jahre Erfahrung. Der eine kennt jeden Randstein, der andere behält im Dickicht der Vorschriften den Überblick. Am Montag verabschiedete der Dunninger Gemeinderat Nikolaus Burri und Siegfried Braun in den Ruhestand.

 Ihre Verabschiedung bedeute nach dem Weggang von Kämmerer Lothar Kopf und seiner eigenen Wahl zum Bürgermeister die dritte große Zäsur innerhalb eines Jahres in der Dunninger Gemeindeverwaltung, sagte Peter Schumacher. Mit den beiden gehe breites Wissen verloren, aber beide hinterließen auch gut bestellte Abteilungen.

Burri und Braun sei es nie darum gegangen, sich in den Vordergrund zu stellen, und die beiden zu überreden, sich im Gemeinderat verabschieden zu lassen, habe ihn "seinen ganzen Liebreiz gekostet", flachste der Schultes.

Nikolaus Burri habe in seiner Bewerbung versprochen, aus dem Bauhof eine "leistungsfähige Einrichtung der Gemeinde" zu machen. Dies sei unbestritten erfüllt. Schumacher dankte Burri auch im Namen seiner Vorgänger Konrad Zwerenz und Gerhard Winkler für seine Loyalität, aber auch dafür, dass er durchaus deutliche Worte gefunden habe, wenn seine Chefs "auf dem Holzweg" gewesen seien. Unzählige Hoch- und Tiefbaumaßnahmen trügen Burris Handschrift, und letztlich sei er auch für Eschbronn zuständig gewesen. Burri habe sich stets für seine Mitarbeiter eingesetzt, beispielsweise im Personalrat.

Dann war "Römisch II", wie Hauptamtsleiter Siegfried Braun hausintern genannt wird, an der Reihe. Kennengelernt habe er ihn bereits 2004 als Verwaltungspraktikant im Dunninger Rathaus, so Schumacher. Nun habe sich mit Schumachers Wahl zum Bürgermeister der Kreis geschlossen. An eines werde er, Schumacher, sich immer erinnern – Brauns "bemerkenswerte Handschrift", deren Inhalt sich bisweilen nur errätseln und die manchen Adressaten verzweifeln lasse. Schumacher skizzierte daraufhin kurz Brauns beruflichen Aufstieg.

Durch Persönlichkeit und auch seinen Charme habe Braun zu den Kollegen als Vorgesetzter ein von Vertrauen, Respekt und Wertschätzung geprägtes Arbeitsverhältnis aufgebaut. Allerdings habe er sich die letzten drei Jahre als Hauptamtsleiter ohne Bürgermeister sicherlich anders vorgestellt.

Bürgermeister-Stellvertreterin Inge Erath hatte ausgerechnet, dass Braun 15 325 Arbeitstage im Dunninger Rathaus zugebracht hat. Er habe in dieser Zeit Außerordentliches geleistet, lobte sie. Bürgermeister Konrad Zwerenz habe mit der Einstellung Brauns die richtige Wahl getroffen. Nikolaus Burri habe 12 063 Tage für die Gemeinde gearbeitet. Es gebe wohl keine Straße in Dunningen, die er nicht "bearbeitet, geliebt oder gehasst" habe.

Als Bauhofleiter habe sich Burri ein ziemlich dickes Fell zulegen müssen, wenn sein Dienstherr, der Bürger, am Telefon gewesen sei. Im Namen des Gemeinderats dankte Erath den beiden für ihre Arbeit.

Siegfried Braun zeigte sich tief gerührt von soviel Anerkennung. Dass es eine so lange Zeit in Dunningen geworden sei, sei nicht vorauszusehen gewesen. Aber es habe ihm von Anfang an gefallen, wie er aufgenommen worden sei, im Rathaus, aber auch bei den Bürgern. Ein großer Dank gelte seinen Kollegen, ein tolles Team, wie er meinte. Besonders dankte er seiner Frau Monika, die ihn immer unterstützt habe und die die vielen Abendtermine, wenn er nicht zu Hause war, ertragen habe.

Nikolaus Burri machte es kurz. Die mehr als 30 Jahre seien nie langweilig gewesen. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, mit Schulen und Kindergärten habe immer gut funktioniert. Burri wünschte seinem Nachfolger viel Glück. Und als kleines Geschenk gab es für die Gemeinderäte eine Portion Selbstgebranntes. Burri und Braun erhielten herzlichen und langen Applaus.