Koniferenzweig der Araukarie Pagiophyllum aus dem 180 Millionen Jahre alten Ölschiefer bei Dotternhausen. Foto: Schmid-Röhl Foto: Schwarzwälder-Bote

Fossilienmuseum: Schau im Werkforum

Eine kleine Pflanzenschau zeigt das Fossilienmuseum Dotternhausen. Die Funde, die in den Ölschiefer-Schichten entdeckt wurden, sind rund 180 Millionen Jahre alt.

Dotternhausen. Im Ölschiefer sind aber nur wenige Pflanzen entdeckt worden. Warum? Diese Frage wurde der Museumsleiterin Annette Schmid-Röhl schon bei so mancher Führung gestellt. Ganz einfach: Pflanzenversteinerungen sind in dem 180 Millionen Jahre alten Ölschiefer eher selten, denn die Gegend um das heutige Dotternhausen befand sich zur Zeit des Unteren Jura etwa 150 Kilometer von der nächsten Küste entfernt. Zerbrechliche Pflanzenreste, wie Nadeln, Blätter und Zweige konnten diese Distanz meist nicht unbeschadet überstehen.

In den Vitrinen der kleinen Pflanzenschau im Museum des Zementwerks sind ein paar dieser seltenen Pflanzenfunde aus dem Ölschiefer sowie einzelne Stücke aus dem Jura und Keuper anderer Regionen zu sehen. Die Stücke stammen aus der Paläontologischen Sammlung der Universität Tübingen und von Privatsammlern.

Den Anstoß zur kleinen Sonderausstellung hatte Kai Schubert aus Empfingen gegeben. Der Fossiliensammler hatte einen versteinerten Zweig gefunden und dem Museum zur Verfügung gestellt.

Häufiger als die feinen Zweige sind vom Festland eingeschwemmte Treibhölzer zu finden. Überwiegend handelt es sich um Stämme von Koniferen (Nadelbäume), die den heutigen Araukarien (Zimmertannen) ähnelten. Araukarienwälder kennt man heute aus Chile, Argentinien und Brasilien.

Von anderen Fundstellen sind auch Reste von Schachtelhalmen und Bennettiteen bekannt. Bennettiteen sind eine ausgestorbene Gruppe von Samenpflanzen. Sie besaßen bereits blütenähnliche Strukturen und erinnern an Palmfarne.

Die Pflanzen sind noch bis Ende Februar nächsten Jahres im Fossilienmuseum zu sehen. Das Fossilienmuseum im Holcim-Werkforum im Zementwerk Dotternhausen ist Dienstag bis Donnerstag, 13 bis 17 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen 11 bis 17 Uhr geöffnet (1. bis 6. Januar geschlossen). Eintritt frei.