Die Renaturierung des Plettenbergs ist den Dotternhausener Räten sehr wichtig. Foto: Archiv

Plettenberg: Gemeinderat Dotternhausen stellt Bedingungen für Änderung des Landschaftsschutzgebiets.

Dotternhausen - Weder Ja, noch Nein: Die Dotternhausener Gemeinderäte haben keine klare Aussage zur Änderung des Landschaftsschutzgebiets Großer Heuberg auf dem Plettenberg getroffen.

Die Änderung des 1984 ernannten Landschaftsschutzgebiets würde es Holcim ermöglichen, den Kalksteinabbruch auf dem Plettenberg zu erweitern.

Die Gemeinderäte verabschiedeten hingegen eine detaillierte Stellungnahme mit ihren Bedingungen für die Ausweitung des Steinbruchs. Mehr verlangt das Regierungspräsidium in dieser Sache auch nicht. Die betroffenen Gemeinden wurden dazu aufgerufen, ihre Meinung zur geplanten Änderung mitzuteilen. Diese Stellungnahmen werden dann in die Entscheidung miteingezogen. Die Genehmigung erteilt letztendlich das Landratsamt.

Die Gemeinde Dotternhausen betont in ihrer Stellungnahme, dass bei der Erweiterung die Renaturierung des Abbruchgebiets oberste Priorität haben müsse. Nach Beendigung des Kalksteinabbaus müssten die betroffenen Abschnitte wieder in mindestens gleicher Qualität rekultiviert und wieder ins Landschaftsschutzgebiet eingegliedert werden. Das Konzept dafür soll im Vorfeld mit der Gemeinde erarbeitet werden.

Das Thema hat der Gemeinderat vor drei Wochen vertagt. Inzwischen hat dazu eine Klausurtagung stattgefunden. Die Ratsmitglieder befassten sich am vergangenen Freitag intensiv mit dem Thema und besichtigten die vorläufigen Erweiterungsflächen. Reinhard Eckert vom Natur- und Denkmalschutzamt des Landratsamts stand den Räten Rede und Antwort.

Obwohl die Stellungnahme bereits im Vorfeld der Gemeinderatssitzung formuliert worden war, sorgte diese erneut für Diskussionen.

Ilse Ringwald erkannte Probleme im letzten Satz der Stellungnahme, der besagt, dass die Grenzen des Landschaftsschutzgebiets an die Grenzen des Abbaugebiets herangezogen werden soll. Es geht dabei um 13 Hektar, die weder zum Landschaftsschutzgebiet noch zum Abbruchgebiet gehören sollen. Ein Landschaftsschutzgebiet unterliege Auflagen, die beispielsweise den Bau einer Grillstelle oder das Anbringen von Wandertafeln erschwerten. "Wir sind gebrannte Kinder und schneiden uns selbst ins Fleisch, sollten sich einmal derartige Pläne auftun", merkte sie an. Karl Haller schlug vor, den früheren Bürgermeister Norbert Majer zu Rate zu ziehen, der bei der Sitzung anwesend war. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Die Mehrzahl der Räte lehnte auch Ringwalds Antrag ab, den letzten Satz in der Stellungnahme bezüglich der Grenzen des Landschaftsschutzgebiets zu streichen.