Rektorin Heike Gruner sitzt zusammen mit jungen Forschern der Klasse 3a der Dotternhausener Schlossbergschule an einem Tisch, die sich mit dem Projekt "Ein Bild malt sich selbst" beschäftigen. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Heike Gruner will Dotternhausener Schlossbergschüler für die Naturwissenschaften begeistern / Breites Lernangebot

"Der Start ist gelungen, ich fühle mich hier sehr wohl und bin gut aufgenommen worden", sagt Heike Gruner. Die Nachfolgerin von Jeanette Rödler leitet seit 1. August die Dotternhausener Schlossbergschule.

Dotternhausen. Die neue Rektorin möchte vor allem den Bereich "Technik und Natur" stärken mit dem "Prima(r)forscher"-Projekt. Obwohl keine Ganztagsschule, sieht Gruner die Schlossbergschule als eine lebendige Schule mit vielen Projekten und individueller Betreuung. Zudem gibt es einen Mittagstisch und eine Betreuung über die Mittagszeit.

Die 52-jährige Pädagogin war 16 Jahre lang an der Schömberger Grund- und Werkrealschule tätig, hat dort den Prima(r)forscher-Bereich aufgebaut, war Beratungslehrerin und in der Lehrerfortbildung engagiert.

Nach ihrer Aussage soll die Schlossbergschule im Sinne von Rödler weitergeführt und -entwickelt werden. "Ich habe mich für die Stelle beworben, weil ich denke, dass ich dafür die richtige Frau bin." Und das Staatliche Schulamt habe ebenso gedacht.

Die zweizügige Schlossbergschule, zwischenzeitlich eine reine Grundschule, sei im Bestand gesichert. 130 Schüler aus Dotternhausen, Dormettingen und Dautmergen werden von zwölf Lehrern in acht Klassen unterrichtet. Der Pflichtunterricht sei abgedeckt, betont Gruner, mit zusätzlichen AGs habe man indessen Probleme.

Die erste Klasse wird derzeit noch in der Schule in Dormettingen unterrichtet – noch: Denn wenn die Umbaumaßnahmen an der Schlossbergschule in Dotternhausen vollends abgeschlossen seien, würden auch die Erstklässler mittelfristig hier unterrichtet werden, betont die Schulleiterin.

Als ihr "Baby" bringt Gruner das "Prima(r)forscher-Projekt" in der Schlossbergschule ein. So wird der technisch-naturwissenschaftliche Bereich künftig das sportliche Profil sowie den musikalischen Bereich mit den beiden Bläserklassen und dem Schulchor ergänzen.

Die Beschäftigung der Schüler mit den Naturwissenschaften ist der in Dotternhausen lebenden Pädagogin besonders wichtig. Dies rühre daher, weil sie zunächst eine Ausbildung als Biologielaborantin absolvierte, seit 2009 an der Schömberger Schule den Fachbereich Chemie leitete und das Primarforscher Projekt mit initiiert hat. So sei es nur logisch, dass beide Schulen in diesem Bereich im Rahmen eines erweiterten Netzwerks kooperierten.

Die Schlossbergschule verfüge über mehrere sanierte Schulräume, die geeignet für diesen Unterricht seien. Für zusätzliche Materialien für den Forscherbereich rechnet Gruner mit Kosten von etwa 3000 bis 4000 Euro. Zudem gebe es aus der Zeit, als die Schlossbergschule noch eine Hauptschule war, verschiedene Arbeitsmaterialien, die man mitbenutzen könne.

Schön findet die Rektorin, dass nach den Sanierungsarbeiten nun alle Unterrichtsräume über einen direkten Zugang ins Freie verfügen: "Das kommt natürlich der Forscherarbeit, die in den Fächerverbund ›Mensch/Natur/Kultur‹ (MNK) integriert ist, zugute." Die Klassen zwei bis vier sollen hierfür wöchentlich eine Unterrichtsstunde erhalten. Dabei, so Gruner, werde die Klasse in zwei Gruppen geteilt, so dass ein individuelles Lernen, wie es auch der Lehrplan vorsehe, ermöglicht werde.

Dass der Technikunterricht an der Schlossbergschule schon hervorragend funktioniert, ist an diesem Vormittag in der Klasse 3a mit Lehrerin Ulrike Schenk zu beobachten. Während ein Teil der Schüler im Klassenzimmer mit dem Projekt "Ein Bild malt sich selbst" beschäftigt ist, haben die anderen Schüler draußen verschiedene Materialien gesammelt und daraus eine "Herbstinsel" gebaut.