Zum Abschied gibt es einen Blumenstrauß: Die Wirtin der Plettenberghütte, Kathrin Hopf (rechts) wird von der Albvereins-Vorsitzenden Ilse Ringwald verabschiedet. Diese freut sich, dass der Betrieb nahtlos weitergeht. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Albverein: Kathrin Hopf hört nach fünfeinhalb Jahren aus familiären Gründen auf / Nadine Bechtold beginnt am 19. März

Nach fünfeinhalb Jahren ist Schluss: Kathrin Hopf, geborene Schäfer, hört als Wirtin der Albvereinshütte auf dem Plettenberg aus familiären Gründen auf. Ihre Nachfolgerin ist Nadine Bechtold, die am 19. März zum ersten Mal bewirtet.

Dotternhausen. Die Vorsitzende des Dotternhausener Albvereins, Ilse Ringwald, freut sich, dass ein nahtloser Übergang stattfindet. "Schlecht wäre es gewesen, wenn die Hütte für einige Zeit hätte geschlossen werden müssen."

Kathrin Hopf bewirtet noch drei Sonntage; zum letzten Mal am 12. März. An diesem Tag wird sie sich mit einem Fest von den Gästen verabschieden. Bis dahin können auch bei ihr erworbene Gutscheine eingelöst werden. Eine Woche später steht schon Nadine Bechtold hinter der Theke. Ihre Familie hat die Schörzinger Metzgerei Koch betrieben. Die neue Pächterin kann sich auf die Hilfe ihres Mannes Frank verlassen. Er ist gelernter Koch und Restaurantfachmann. Zusammen waren sie im "Engel" in Erlaheim aktiv und haben ein Lokal in Schorndorf betrieben. Bechtold bringt laut Ringwald neue Ideen ein, will den Grillplatz vor der Hütte besser miteinbeziehen und auch Grillabende anbieten.

"Die Entscheidung, nun aufzuhören, ist mir nicht leicht gefallen", sagt die 34-jährige Kathrin Hopf, die im April ihr zweites Kind erwartet. Hätte sie weitergemacht, hätte sie Kompromisse eingehen und sowohl in familiärer Hinsicht als auch bei der Bewirtung Abstriche machen müssen: "Das wollte ich nicht."

Die Hütte hatte die aus Dotternhausen stammende Hopf im September 2011 übernommen, zuvor war sie in der Industrie tätig gewesen. Die Plettenberg-Hütte kannte sie von Kindesbeinen an. Schließlich waren ihre Eltern im Albverein aktiv und haben dort selbst schon bewirtet. Denn früher, berichtet Ringwald, habe der Verein die Hütte in Eigenregie betrieben: "60 Leute haben sich abwechselnd darum gekümmert." Dann habe sich der Verein entschlossen, den Betrieb zu verpachten.

Als Hopf davon hörte, wusste sie, "das ist das Richtige für mich. Ich wollte irgendwas Gastronomisches machen." Sie betrieb die Hütte hauptberuflich, hatte an Sonn- und Feiertagen offen. Dazu kamen Familien-, Jahrgangs- und Firmenfeiern. Ihre speziellen Angebote wie Bergfrühstück und Raclette-Abend kamen gut an: "Die Hütte war immer voll, auch ohne groß Werbung zu machen." Unterstützung erhielt sie von ihrem Mann Johannes.

Auch die regelmäßigen Fahrten von ihrem Wohnort Rottenburg nach Dotternhausen seien kein Problem gewesen. Und auch die anderen Herausforderungen nahm sie gelassen. So gibt es in der Hütte kein fließendes Wasser. "An gut besuchten Sonntagen mussten wir 200 Liter Frischwasser in Kanistern auf den Berg bringen", erzählt sie: "Das hat mir aber nichts ausgemacht. Ich habe die Hütte gekannt und wusste, auf was ich mich einlasse. Mir hat die Arbeit auf dem Plettenberg immer sehr viel Spaß gemacht."

Keine Auswirkungen auf den Betrieb haben laut Ringwald und Hopf die Diskussionen um den Steinbruch gehabt. "Ich habe mich da rausgehalten", betont Hopf. Ringwald sagt, eigentlich sei es eine "kostenlose Werbung" gewesen, weil der Plettenberg in aller Munde gewesen sei.

Etwas verwundert ist Albvereinschefin Ringwald jedoch über das große Interesse an der Bewirtschaftung der Hütte. Als Kathrin Hopf im Herbst mitgeteilt habe, dass sie aufhören wolle, seien sofort zahlreiche Bewerbungen eingegangen: "Wir freuen uns jedenfalls, dass es auf dem Plettenberg ohne Unterbrechung weitergeht."