Aus allen Richtungen strömen die Wanderer beim Sternmarsch auf den Plettenberg. Dort informierte am Sonntag die Bürgerinitiative "Rettet den Plettenberg" über die geplante Erweiterung des Kalksteinabbaus – und die möglichen Gefahren. Foto: Deregowski

Sternmarsch unter dem Motto "Rettet den Plettenberg". Rund 250 Interessierte informieren sich.

Dotternhausen - Wo ließe es sich trefflicher über den Kalksteinabbau auf dem Plettenberg durch die Firma Holcim reden als direkt vor Ort? Das dachte sich auch die Bürgerinitiative "Pro Plettenberg" (BI). Nahe dem Gipfel fand am Sonntag eine Infoveranstaltung statt.

Dieser voraus ging ein Sternmarsch unter dem Motto "Rettet den Plettenberg". Rund 250 Interessierte waren dem Aufruf der BI gefolgt und von Roßwangen, Dotternhausen, Ratshausen, Hausen am Tann und Schömberg hinauf zum Aussichtspunkt gleich neben dem Eingang zum Steinbruch gewandert. Dort begrüßte Martin Stussak die Teilnehmer.

"Es ist wichtig, dass sich jeder selbst ein Bild von der immensen Zerstörung hier oben macht", sagte der Sprecher der BI. An der geplanten Süderweiterung entlang hatten die BI-Mitglieder ein Absperrband angebracht. Dieses soll verdeutlichen, wo die neue Grenze des Steinbruchs verlaufen soll. Stussak sagte, er habe große Bedenken, wenn der Steinbruch einmal bis auf 30 Meter an das Schafhaus heranreiche.

Interessierte bekommen Fakten

Weiter erinnerte er an das Hochwasser in Hausen am Tann und Ratshausen am 24. Juli. Dieses sei nur "ein Vorgeschmack der Gefahren" gewesen, die mit der Erweiterung drohen. Außerdem sprach er Rückstände im Trinkwasser, eine mögliche Bergsturzgefahr und die der BI in ihrem Umfang nicht ausreichende Renaturierung an. Der BI bliebe hier nur noch zu fragen, wo die Proteste von Sportfischern, Wandervereinen und Naturschutzverbänden blieben. Am Rande sagte Stussak, dass er mittlerweile immer wieder als "Rebell vom Plettenberg" angesprochen werde: "Ich hoffe, dass ich diese Auszeichnung einmal verdiene."

Günter Schäfer lieferte den Interessierten einige Fakten über Holcim und den Plettenberg. Außerdem habe er unter den Zuschauern einige Fachleute entdeckt. "Es wäre schön, wenn diese bereits wären, ihre Kompetenz der Initiative zur Verfügung stellen könnten", forderte er eben jene Experten auf. Da Holcim nicht als alleiniger Ansprechpartner fungieren könne, wandte sich die BI in der Vergangenheit auch an Behörden, berichtete Bernd Walter. Jedoch hätten diese die BI nicht im erhofften Umfang unterstützt.

Deshalb setzt die Initiative jetzt auf den "letzten Notnagel", wie es Stussak formulierte: eine Petition, die beim Landtag eingereicht werden soll. Dafür lagen gestern Listen aus, in denen sich Unterstützer der BI eintragen konnten. Viele taten das auch umgehend.