Plettenberg: Norbert Majer: Mediation unter bestimmten Voraussetzungen vorstellbar

Dotternhausen (bv). "Wir waren und sind immer für offene und sachliche Gespräche und Verhandlungen", betont Norbert Majer, einer der drei Vertrauensleute der "Bürger für einen verträglichen Kalksteinabbau auf dem Plettenberg" zum Mediations-Angebot der Gemeinde.

Er hatte in der Sitzung des Gemeinderats eine Mediation, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, abgelehnt, weil man gegen Gespräche sei, bei denen nichts herauskomme. Später jedoch hatten fast alle Gemeinderäte bedauert, dass die Bürgeraktion ein solches Angebot ausschlage.

Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten, wie die Bürgeraktion nun weiter vorzugehen gedenke, betonte Majer, dass er darüber als Einzelner nur bedingt Auskunft geben könne, weil sich die Aktivisten, die nicht alle in der Sitzung gewesen seien, zunächst beraten müssten.

Einer Mediation zur Konfliktbereinigung "stehen wir aber keinesfalls entgegen". Man werde aber nur dann teilnehmen, wenn zuvor der Teilnehmerkreis klar sei. "Hier kann ich sagen, dass dies nicht nur die drei Sprecher der Bürgeraktion sein können und werden."

Zum anderen müssten die zu besprechenden Themen vorher klar ausformuliert werden, "damit auch etwas dabei herauskommt". So könnte sich Majer einen Themenkatalog vorstellen, der vom Gemeinderat und der Aktionsgruppe erarbeitet wird. Fragen könnten dabei sein: "Wie geht die Verwaltung mit dem Bürger oder einer offenen Information um?", "Wie gestalten und verbessern wir das Verhältnis der Gemeinde zu Holcim?" und "Wie kommen wir beim Kalksteinabbau zu einem Ergebnis?" Kein Problem habe er damit, über diese Fragen und zu anderen Themenbereichen ein Mediationsverfahren durchzuführen, soweit die Aktion dafür das Mandat einer größeren Anzahl der Unterstützer habe.

Weiter sagt der ehemalige Bürgermeister, dass zwei Bürgerbegehren und ein Bürgerentscheid herbeigeführt worden seien, weil es eigentlich nur um die Sachentscheidung gehe, wie viel vom Plettenberg erhalten werden soll. "Das Scheitern des Bürgerbegehrens mit klarer Fragestellung und Aussage hängt nur an der Frage, ob und welche vertraglichen Verpflichtungen die Gemeinde vor allem 1999 eingegangen ist."