Befürchtungen, dass durch die Osterweiterung des Gewerbegebiets Eichwald die Oberflächengewässer Richtung Glatten (Bild) Schaden nehmen könnten, äußerte ein Anlieger. Bürgermeister Haas versprach hierzu geologische Gutachten. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Flächennutzungsplan: Gewerbegebietserweiterung Eichwald Ost fällt zunächst eine Nummer kleiner aus

Mit dem neuen Flächennutzungsplan hat sich der Dornstetter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erneut befasst. Im Rathaus waren diverse Einwände eingegangen.

Dornstetten. Bereits seit 2014 erarbeitet der Gemeindeverwaltungsverband Dornstetten die generelle Fortschreibung des Flächennutzungsplans für das komplette Verbandsgebiet mit einem anvisierten Zielzeitraum bis 2030. Wie Landschaftsarchitekt Thomas Grözinger vom Büro Gfrörer aus Empfingen erläuterte, sind bei den Planungen, die die Stadt Dornstetten betreffen, zahlreiche Stellungnahmen eingegangen, die inzwischen zusammengestellt und ausgewertet wurden.

Anregungen und Einwände betreffen vor allem die vorgesehene Erweiterung des Gewerbegebiets Eichwald in Richtung Osten, das zwischen Aach und Dornstetten liegende Baugebiet Kreuz II und die Entwicklungsfläche für erneuerbare Energie zwischen Dornstetten und Glatten auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Schillinger.

Quellen bereiten Sorgen

Das Gewerbegebiet Eichwald Ost soll neben der Firma Weinmann erweitert werden. Dazu führte Bürgermeister Bernhard Haas aus, dass diese geplante, 15 Hektar große Gewerbefläche aus verschiedenen Gründen "zunächst nicht in vollem Umfang zum Tragen kommen kann". Die Reduzierung war notwendig geworden, weil bei Flächen dieser Größenordnung ein Satzungsbeschluss erst nach einer Waldumwandlungserklärung sowie einer forstlichen Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen kann. Daher solle, so Haas, die Erweiterung Eichwald Ost aus dem laufenden Verfahren herausgenommen und in der entsprechenden Satzung gleich ein Aufstellungsbeschluss für eine erste Änderung festgeschrieben werden.

Gegen den vorgelegten neuen Flächennutzungsplan hatte auch ein Bürger seine Einwände zu Papier gebracht. Als Anlieger dieses Gebiets befürchtet er, dass durch die Festlegungen des neuen Bebauungsplans "Eichwald Osterweiterung" die Ökologie Schaden nehmen könnte. Wie er ausführte, haben die meisten Wasserquellen auf der Ostseite Dornstettens ihren Ursprung im Gewann Eichwald, unter anderem die Breitenbachquelle, die Brunnenbergquelle und die Fischbachquelle. Unterhalb seines Hofs werden diese Quellen zu Oberflächengewässern und fließen dann in Trinkwasserqualität in Richtung Glatt und Glatten. Der besorgte Bürger befürchtet, dass diese Quellen, allen voran die Fischbachquelle, durch diese vorgesehene Gebietserweiterung und die damit verbundene Versiegelung der Flächen belastet werden oder gar versiegen.

Diesen Punkt wollte Gemeinderat Ralf Kiehnle (Freie Wähler/CDU) vor einer Abstimmung geklärt haben. "Inwiefern können wir sicher sein, dass unser Wasser sicher ist und dass da hinterher nichts passiert?", fragte er. Dies werde auf jeden Fall vorab durch ein geologisches Gutachten überprüft, versicherte Bürgermeister Haas.

Zwei Varianten

Für Landschaftsarchitekt Thomas Grötzinger stellt sich bei der geplanten Erweiterung die grundsätzliche Frage nach einem begründeten Flächennutzungsbedarf. Da dies zutrifft, schlug er dem Gremium vor, das Bebauungsplanverfahren für das neue Gewerbegebiet Eichwald Ost II zunächst mit der reduzierten Fläche zu beantragen. Dafür hatte er zwei mögliche Varianten ausgearbeitet, die sich vor allem im Flächenzuschnitt unterschieden. Hauptamtsleiter Oliver Zwecker sprach sich für Variante zwei aus: Da dabei im Gegensatz zur Variante eins mehr Jungwaldbestand betroffen ist, ist die vorgeschriebene Ausgleichsfläche geringer. Diesem Argument schloss sich das Gremium an.